Bayern 2

     

radioWissen Machteliten und ihr Habitus

Pierre Bourdieu bei einer Vorlesung  | Bild: dpa-picture-alliance / Berliner_Zeitung | Lautenschläger Max

Donnerstag, 15.06.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Machteliten
Ausflug in eine andere Welt

Pierre Bourdieu
Denker der feinen Unterschiede

Das Kalenderblatt
15.6.1904
Erste Radiosendung der Welt: Otto Nußbaumer überträgt drahtlos Musik
Von Simon Demmelhuber

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Die Machteliten - Ausflug in eine andere Welt
Autorin: Marie Schoeß / Regie: Kirsten Böttcher
Hierzulande spricht man nicht gern über Eliten. Man könnte sogar sagen: Es gibt in Deutschland eine traditionelle Eliten-Scham, während andere Staaten ihre Ausgelesenen nicht nur stolz präsentieren, sondern Bildungseinrichtungen ganz offen als Eliteschmiede verstehen. Oxford und Harvard sind zum Synonym für Universitäten geworden, in denen sich jene Menschen ausbilden lassen, die in Zukunft die gesellschaftlichen Geschicke maßgeblich beeinflussen wollen. Das wäre auch schon ein erstes Alleinstellungsmerkmal der Machtelite: der maßgebliche gesellschaftliche Einfluss. Gleichzeitig zeigt sich heute auch, dass der Einfluss einer homogenen zumeist abgeschlossenen Gruppe oft in politische Krisen führt. Die Wahl Donald Trumps, die Entscheidung für den Brexit, aber auch der Erfolg populistischer Parteien in europäischen Parlamenten lassen sich als Zeichen des Zorns gegen Machteliten lesen. Zeit zu fragen: Wer ist Teil der Machtelite, was leistet und was verhindert sie?
Erstsendung 20. Mai 2021

Pierre Bourdieu - Denker der feinen Unterschiede
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Christiane Klenz
Die einen gehen zum Italiener, die anderen essen Currywurst. Die einen hören Puccini, die anderen stehen auf Schlager. Was wir essen, welche Musik wir mögen, wie wir reden, wie wir uns kleiden - das alles ist bestimmt durch unsere soziale Herkunft. Davon war der französische Soziologe Pierre Bourdieu überzeugt. Unser sogenannter Habitus, wie er es nannte, präge unseren Geschmack und unsere Vorlieben. Und zwar zeitlebens. Selbst nach der steilsten Karriere oder der besten Ausbildung sehe man einem Menschen immer noch an, aus welchem "Stall" er oder sie komme. Außerdem würde die Gesellschaft Aufsteiger nicht mögen, meint Bourdieu. Diese Aussage ist gerade von ihm bemerkenswert, denn er selbst war ein Aufsteiger par excellence. Aufgewachsen in bäuerlichen Verhältnissen in der Provinz Frankreichs hat er es zum Professor an den renommiertesten Universitäten Frankreichs geschafft. Wer ist der Mann, der seine Profession, die Soziologie, einmal als Kampfsport bezeichnet hat?
Erstsendung 26. November 2020

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Nicole Ruchlak

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