Bayern 2

     

radioWissen Mittelalter

Eine Statue der Hildegard von Bingen. | Bild: picture alliance / imageBROKER | Michael Weber

Dienstag, 13.06.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Hildegard von Bingen
Kämpferin, Komponistin, Universalgelehrte

Literatur im Mittelalter
Zauberspruch und Minnesang

Das Kalenderblatt
13.6.1983
Vorstellung des ersten kommerziellen Handys
Von Yvonne Maier

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Hildegard von Bingen: Kämpferin, Komponistin, Universalgelehrte
Autorin: Brigitte Kohn / Regie: Irene Schuck
Die benediktinische Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179) hatte bereits zu Lebzeiten bedeutenden Einfluss als Visionärin, Denkerin und Menschenführerin und zählt bis heute zu den inspirierendsten Persönlichkeiten des Mittelalters. Schon in der Kindheit zeigte sich ihre tiefe seelische Beziehung zum lebendigen Licht der Gottheit, das die Dunkelheit erleuchtet und sich den Menschen in den Gaben der Natur offenbart. Kirchenfürsten und Kaiser bewunderten ihre visionäre Begabung, suchten ihren Rat und ließen sich von ihr die Leviten lesen. Im Kloster entfaltete Hildegard sich zur durchsetzungsfähigen, intellektuell und musisch hochbegabten Führungspersönlichkeit mit unstillbarem Interesse an allen Wissensgebieten ihrer Zeit, großer Begabung zur Freundschaft und wenig Hang zur Askese.

Literatur im Mittelalter - Zauberspruch und Minnesang
Autorin: Renate Kiesewetter / Regie: Eva Demmelhuber
Bei der Literatur im Mittelalter, der historischen Epoche vom 6. bis zum 15. Jahrhundert, wurde vieles mündlich vorgetragen und weitergegeben. Denn die meisten Menschen konnten nicht lesen und schreiben, das beherrschten nur Mönche in den Klöstern und Adlige. Deshalb waren etwa im Hochmittelalter besonders solche Formen der Dichtung beliebt wie Minnesang und Spruchdichtung. Auf Mittelhochdeutsch verfasst, konnten sie gut auswendig gelernt werden. Die Liebeslyrik an die unerreichbaren adligen Frauen boten dann auf Festen populäre Minnesänger dar. Vielmehr zu sittlichem Handeln sollten religiöse Verse der Spruchdichtung die Laien der kirchlichen Gemeinschaft aufrufen. Als bekanntester Dichter dieser Literaturgattung gilt Walther von der Vogelweide. Aber die Menschen des Mittelalters, von Gott gelenkt, auf ihren festen Platz zwischen dem obersten geistlichen Herrscher und der materiellen Welt geworfen, schwankend zwischen diesen Gegensätzen von Gut und Böse, kannten vom Frühmittelalter bis zum Ausklang des 15. Jahrhunderts auch noch Zaubersprüche, Segen, Heldensagen und Evangelienharmonien, oder Vagantenlieder, höfische Epik, und Volkslied.
Erstsendung 9. April 2019

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu

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