Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Gesichter des Judentums

Leo Baeck | Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | STR

Mittwoch, 14.06.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Leo Baeck
Die Stimme des deutschen Judentums

Das Reformjudentum
Aufklärung und Emanzipation

Das Kalenderblatt
14.6.1834
Isaac Fischer erhält Patent für Schleifpapier
Von Yvonne Maier

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Leo Baeck - die Stimme des deutschen Judentums
Autorin: Barbara Schneider / Regie: Sabine Kienhöfer
Mehrfach hatte der Rabbiner Leo Baeck in der NS-Zeit die Möglichkeit aus Hitler-Deutschland zu fliehen. Er blieb, um andere Juden zu unterstützen und ihnen bei der Auswanderung zu helfen. Seit 1933 war er Präsident der Reichsvertretung der Deutschen Juden. Ein Posten, auf dem er sich den nationalsozialistischen Machthabern entgegenstellte und immer wieder mit der Gestapo in Konflikt geriet. Schon vor der NS-Zeit war der Rabbiner Leo Baeck eine der prägendsten Personen des liberalen Judentums. Sein 1905 erschienenes Buch "Das Wesen des Judentums" - eine Reaktion auf Adolf von Harnacks "Das Wesen des Christentums" - ist ein Standardwerk liberaler jüdischer Theologie. Fünfmal wurde Leo Baeck in der NS-Zeit verhaftet. 1943 deportierten ihn die Nationalsozialisten nach Theresienstadt. Er überlebte und emigrierte nach Großbritannien. Nach 1945 setzte er sich für einen Dialog zwischen Juden und Christen ein. Zahlreiche Synagogen, Schulen und Einrichtungen sind heute nach Leo Baeck benannt, der am 24. Mai vor 150 Jahren zur Welt kam.

Das Reformjudentum - Aufklärung und Emanzipation
Autorin: Daniela Remus / Regie: Christiane Klenz
Mit einem festlichen Gottesdienst wurde das imposante dreischiffige Gebäude 1844 im klassizistisch-neogotischen Stil eingeweiht: Der Israelitische Tempel in der Hamburger Poolstrasse. Dieser Bau, der mit zwei Türmen und einer prunkvollen Fensterrosette über dem Eingang, architektonisch an eine christliche Kirche erinnerte, war das erste Gebäude weltweit, das als Reformsynagoge erbaut wurde. Wenige Jahre vorher hatten sich Hamburger Juden, unter ihnen auch der Bankier Salomon Heine, der Onkel von Heinrich Heine, zum Israelitischen Tempelverein zusammengeschlossen. Das Ziel dieser liberalen Gruppierung: Das Judentum im Geiste der Aufklärung zu reformieren. Anfänglich von heftigen Anfeindungen begleitet, setzte sich die liberale Strömung des Judentums aber dennoch in Deutschland durch. Von hier aus wurde sie in die ganze Welt getragen. Zu Beginn der 1930er Jahre, vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, fühlten sich viele jüdische Deutsche dem reformierten Judentum zugehörig. Das ist heute anders, die meisten liberalen Juden leben heute in den USA.
Erstsendung 14. Juli 2021

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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