radioWissen Mythos Titanic

Mythos Titanic
Ein unsinkbares Drama

Was macht Filmmusik aus?
Mehr als der Sound zum Bild

Das Kalenderblatt
11.07.1774
Klostergärtner von Andechs erschießt Taglöhner Zankl doch nicht
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Mythos Titanic - Ein unsinkbares Drama
Autor und Regie: Frank Halbach
Der Untergang der Titanic gilt heute als die Schiffskatastrophe schlechthin. Rein faktisch stimmt das nicht. Die Titanic ist die Schiffskatastrophe, die die größte Aufmerksamkeit gewonnen hat. Die Geschichte des größten Passagierdampfers seiner Zeit, den eine Verkettung unglücklicher Ereignisse zum Sinken brachte, spiegelt schon in ihrem Ablauf die Struktur eines Dramas: Das als unsinkbar behauptete technische Meisterwerk zerschellt an der Macht der Natur. In melodramatisch quälender Langsamkeit geht die Titanic unter und lässt die Menschheit demütig und mit dem Wunsch nach Verhinderung eines ähnlichen Unglücks zurück. Man hat beim Erzählen vom Untergang der Titanic Tatsachen überhöht, Sachverhalte weggelassen und "Fakten" erfunden. Die Wahrheit dahinter ist an manchen Stellen ernüchternd banal und zugleich modern. Sie liegt im Schatten eines Mythos, der spätestens mit James Camerons Hollywoodblockbuster von 1997 zum massentauglichen Popkultur-Phänomen wurde.

Was macht Filmmusik aus? - Mehr als der Sound zum Bild
Autor und Regie: Martin Trauner
"Ein guter Soundtrack ist der, den man nicht hört." Das galt lange Zeit als vermeintliches Qualitätssiegel für Filmkomponisten. Ihre Musik musste dem Bild dienen; sie würzten die Liebesszene mit Geigenglissandi, den Weltuntergang garnierten sie mit Kontrabasswummern, und: die Musik durfte keinesfalls in den Vordergrund treten. Doch mittlerweile führen die Soundtracks vieler Filme ein Eigenleben, werden von klassischen Orchestern in Konzertsälen dargeboten oder klingeln aus den Smartphones. Ein Blick in die Geschichte der Filmmusik zeigt, dass der Sound zum Film immer schon mehr war als die bloße musikalische Untermalung der Leinwand. Bereits in den Anfangsjahren der bewegten Bilder diskutierten Philosophen, Komponisten und Regisseure über den richtigen Umgang mit den Klängen. Und das hat sich bis heute nicht geändert.
Erstsendung 5. April 2016

Moderation: Katharina Hübel
Redaktion: Susanne Poelchau

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