Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Straße von Gibraltar und Schwarzes Meer

Russisch-türkischer Krieg 1877/78. Der russische Dampfer Großfürst Konstantin zerstört türkische Schiffe. Gemälde, 1880, von Lew Felixowitsch Lagorio. | Bild: picture alliance / akg-images | akg-images

Montag, 24.07.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das Schwarze Meer
Die Geschichte eines umkämpften Raums

Straße von Gibraltar
Nadelöhr der Weltgeschichte

Das Kalenderblatt
24.7.1981
1. World Games beginnen in Santa Clara, nichtolympische Disziplinen
Von Thomas Grasberger

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Das Schwarze Meer - die Geschichte eines umkämpften Raums
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Ron Schickler
Das Schwarze Meer birgt viele Geheimnisse. Das Binnenmeer, das über den Bosporus und die Dardanellen mit dem Mittelmeer verbunden ist, war einst ein Süßwassersee. Vor mehreren tausend Jahren soll sich hier die Sintflut ereignet haben. Wie schnell das Wasser kam, ist unter Forschern umstritten. Doch große, teils besiedelte Gebiete sollen überflutet worden sein. Davon zeugen archäologische Funde auf dem Grund des Schwarzen Meeres. Aus einem Süßwassersee entstand so ein stark geschichtetes salziges Meer, nur in der oberen Schicht gibt es Leben. Seit Jahrrausenden ringen Menschen um den Lebensraum. Seit der Zeit Herodots lebten hier unter anderem Sarmaten, Goten, Chasaren, Mongolen, Tataren, Türken und Russen. In dem umkämpften Raum wurden die Kriege vieler Reiche geführt. Bis heute ist das Schwarze Meer umkämpft und für die Anrainerstaaten strategisch wichtig.

Straße von Gibraltar - Nadelöhr der Weltgeschichte
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Christiane Klenz
Mit den Debatten um den Brexit ist Gibraltar einmal mehr zum Zankapfel zwischen Großbritannien und Spanien geworden. Die kleine Halbinsel an der Südspitze Spaniens hat eine so lange und konfliktreiche - wie faszinierende Geschichte. 1704 von den Briten erobert, hat sich Gibraltar über die Jahrhunderte zu einer kosmopolitischen Enklave im Mittelmeer entwickelt. Spanier, Engländer, Portugiesen, Malteser, Juden: Sie alle nutzten die strategische Lage der Landzunge am Ausgang des Mittelmeers, zwischen Europa und Afrika, um Handel zu treiben. Für viele wurde Gibraltar auch zum "sicheren Hafen" vor Verfolgung, etwa durch Truppen des spanischen Diktators Franco oder die Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg. Die Erfahrungen immer wiederkehrender Belagerungen, Bedrohungen und Blockaden: Sie haben das Zusammenleben der Gibraltarer geprägt und eine einzigartige Gesellschaft geschaffen. Die Bewohner der Kronkolonie mussten stets auf kleinstem Raum miteinander auskommen - weshalb mancher Wissenschaftler in Gibraltar Hinweise darauf zu finden glaubt, wie eine tolerante Weltgesellschaft funktionieren könnte.
Erstsendedatum 13. August 2018

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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