Bayern 2

     

radioWissen Kunst und Kunstgeschäfte

'El quitasol' (Der Sonnenschirm), 1777. Oel auf Leinwand, 104 x 152 cm. (Karton fuer die koenigliche Teppichmanu- faktur, Serie der laendlichen Themen fuer den Pardo, Bankettsaal des Koenigs). Madrid, Museo del Prado. | Bild: picture-alliance / akg-images | akg-images

Dienstag, 01.08.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Francisco de Goya
Hofmaler und Sozialkritiker

Georg Friedrich Händel
Gute Geschäfte und ein "Halleluja"

Das Kalenderblatt
1.8.1962
Der Räuber Hotzenplotz erscheint
Von Carola Zinner

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Francisco de Goya - Hofmaler und Sozialkritiker
Autorin: Julie Metzdorf / Regie: Rainer Schaller
Mit den "Caprichos" und den "Desastres de la Guerra" fertigt Francisco de Goya (1746-1828) zwei der ungeheuerlichsten Grafikserien der Kunstgeschichte: In schockierender Offenheit stellt der spanische Maler zerfetzte Leichen, Hinrichtungen und andere Kriegsgräuel dar, zeigt die Folteropfer der Inquisition ebenso schonungslos wie besoffene Mönche und stumpfsinnigen Aberglauben des Volkes. Damit nicht genug malt Goya auch noch das erste Schamhaar der spanischen Kunstgeschichte. Die Inquisition hat ihn im Auge, doch seine Stellung als Hofmaler schützt ihn. Und das, obwohl die königliche Familie auf seinen Gemälden gar nicht gut wegkommt, ein Zeitgenosse meint, das Königspaar sehe aus "wie ein Bäcker und seine Gemahlin nach einem Lotteriegewinn". Wer war dieser Francisco José de Goya y Lucientes? Eine Gallionsfigur des Liberalismus? Ein Prophet der Moderne und ein mutiger Querulant? Oder doch nur ein politischer Wendehals? Als Napoleon 1808 in Spanien einmarschiert, kollaboriert Goya mit den Franzosen und bleibt Hofmaler. Als später der reaktionäre Sohn des vertriebenen spanischen Königs den Thron besteigt, heißt der Hofmaler wieder Goya - und geht ins französische Exil. Francisco de Goya: ein Maler mit Erklärungsbedarf!

Georg Friedrich Händel - gute Geschäfte und ein "Halleluja"
Autor und Regie: Martin Trauner
In Italien war was zu hören und zu lernen, in England was zu verdienen. So munkelte man in Musikerkreisen vor 300 Jahren. Also machte sich der in Halle geborene Georg Friedrich Händel (1685-1759) im Jahr 1713 auf nach London und avancierte dort zum Weltstar der Barockmusik. Erst beglückte er seine Zuhörer mit Opern, dann, als diese Kunstform in eine finanzielle Sackgasse geraten war, sattelte er um auf Oratorien. Sein Geburtsland Deutschland bereiste er danach nur noch selten. Als Händel sich im höheren Alter von dem Augenarzt, dem sogenannten Starstecher John Taylor behandeln ließ, verlor er für die letzten Jahre seines Lebens sein Augenlicht. Ironie der Geschichte: Selbiger John Taylor hatte mit seinen Behandlungen auch schon Johann Sebastian Bach ins Grab gebracht.
Erstsendung 5. November 2013

Moderation: Katharina Hübel
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.