Bayern 2

     

Breitengrad Serbien: Proteste gegen die Verrohung der Gesellschaft

Serbien, Belgrad im Juni 2023: Menschen halten Plakate, auf denen der serbische Präsident Aleksandar Vucic (r), Innenminister Bratislav Gasic (2.v.r), der Bürgermeister von Belgrad Aleksandar Sapic (2.v.l) und der Direktor des Geheimdienstes Aleksandar Vulin in Gefängnisuniformen abgebildet sind, während einer Demonstration in Belgrad. Zehntausende von Regierungsgegnern haben in Belgrad und anderen serbischen Städten demonstriert. | Bild: dpa-Bildfunk/Milos Miskov

Samstag, 19.08.2023
14:05 bis 14:30 Uhr

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BAYERN 2

Serbien: Proteste gegen die Verrohung der Gesellschaft
Von Oliver Soos

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Der Schock war groß, als es Anfang Mai in Serbien an zwei aufeinand erfolgenden Tagen Amokläufe gab. In einer Belgrader Grundschule erschoss ein 13-jähriger Junge acht Mitschülerinnen und Mitschüler und einen Wachmann. Ein 20-Jähriger fuhr durch mehrere Dörfer, feuerte wahllos aus seinem Auto heraus und tötete ebenfalls neun Personen. In beiden Fällen hatten sich die Täter ihre Ausrüstung aus dem Waffenarsenal ihrer Familien besorgt. Serbien hat ein Waffen- und ein Gewaltproblem. Die Amokläufe führten zur größten Protestbewegung in Serbien seit dem Sturz des Kriegstreibers Slobodan Milošević im Jahr 2000. Die Demonstranten machen dem aktuellen Präsidenten Aleksandar Vučić Vorwürfe. Er herrsche autoritär und habe mit Hilfe der regierungstreuen Boulevardmedien für eine Verrohung der Gesellschaft gesorgt. Im serbischen Fernsehen sind Reality Shows, in denen sich Kriminelle prügeln an der Tagesordnung. ARD-Südosteuropa-Korrespondent Oliver Soos berichtet.

Breitengrad - die Auslandsreportage

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