radioWissen am Nachmittag Tierische Staatssysteme

Superorganismen im Tierreich
Alles Natur!

Ameisen, Insektenstaat der Superlative
Alles Natur!

Das Kalenderblatt
24.08.1749
Apokalypse im Gäuboden: Heuschreckenschwarm frisst Eggenfelden kahl
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Superorganismen im Tierreich - Alles Natur!
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Martin Trauner
Für uns Menschen wirkt so ein Bienenstock ziemlich chaotisch. Unzählige Bienen, die über- und untereinander her krabbeln und eifrig bei der Arbeit sind. Dasselbe gilt für Ameisen- oder Termitenstaaten. Tausende kleiner Krabbeltierchen, die mal hierhin und mal dorthin marschieren. Ein einziges Durcheinander, könnte man meinen. Tatsächlich ist die Zusammenarbeit der Tierchen aber genau orchestriert. Die einen beschaffen Nahrung, die anderen zerkleinern sie und wieder andere füttern damit den Nachwuchs. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Ähnlich wie Zellen unseres Körpers arbeiten die Tierchen reibungslos zusammen. Auf diese Weise können sie Erstaunliches erschaffen: meterhohe Termitenhügel etwa oder literweise Honig. Forschender sprechen von Superorganismen und meinen damit eine Gemeinschaft von oft sehr vielen Lebewesen, deren gemeinsame Fähigkeiten weit über die einzelner Tiere hinausgehen. Wie schaffen sie es, auf diese Weise zusammenarbeiten? Und was können wir Menschen von Superorganismen lernen?

Ameisen, Insektenstaat der Superlative - Alles Natur!
Autorin: Christiane Seiler / Regie: Martin Trauner
Ameisen krabbeln praktisch überall herum, von Sibirien bis in die Tropen, in Großstädten und Wüsten. Manche sind winzig wie Nadelstiche, andere groß wie Hornissen. Schätzungsweise 16.000 Arten gibt es weltweit und immer wieder werden neue entdeckt. Sie leben in Bauten unter der Erde und auf Bäumen, in Höhlen und Hochhäusern. Ihre Verhaltensvielfalt ist einzigartig: Sie legen Gärten an, treiben Viehhaltung und verbünden sich mit anderen Tierarten. Aber eins ist ihnen allen gemeinsam: Sie führen ihr Leben nicht für sich selbst, sondern für die anderen, bleiben niemals solo, sondern bilden Staaten mit Straßen, Bauwerken und einer Gesellschaftsordnung. Schon Charles Darwin arbeitete sich an diesem Phänomen ab. Mit modernen analytischen Methoden rückt die Entomologie immer weiter in das Reich der faszinierenden Insekten vor. Wie organisieren und orientieren sich Ameisen in ihrer Welt? Gibt es Sklaverei und Kriege in Ameisenstaaten? Welche Rolle spielen die Gene? Das sind nur einige der Fragen, die sich die Zoologie heutzutage stellt.
Erstsendung 13. November 2020

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

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