radioWissen Globaler Süden und Europa
Montag, 11.09.2023
09:05
bis 10:00 Uhr
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BAYERN 2
Der globale Süden
Ein umstrittener Begriff
Aufstieg zur Supermacht
Wie Europa die Welt eroberte
Das Kalenderblatt
11.9.1875
Erstes professionelles Frauen-Baseballspiel
Von Susi Weichselbaumer
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Der globale Süden - ein umstrittener Begriff
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Susi Weichselbaumer
Mit dem Ende des Kalten Kriegs 1989 verschwand bald auch die Dreiteilung in so genannte "Erste", "Zweite" und "Dritte Welt". Als neue globale Ordnungskategorie, mit der die Welt gedanklich erfasst werden sollte, tauchte der Ausdruck "Global South", zu Deutsch "Globaler Süden" auf. Er sollte weniger wertend sein als "Dritte Welt" und dabei doch den Unterschied der ärmeren Staaten zu den reichen, industrialisierten Ländern des sogenannten Nordens deutlich machen. Was aber versteht man genau darunter? Welche Länder gehören dazu? Schnell wurde klar, dass "Globaler Süden" nicht geografisch gemeint sein kann, weil sich viele der ärmeren Länder auf der Nordhalbkugel befinden, während reiche Staaten wie Australien südlich des Äquators liegen. "Globaler Süden" meint also etwas anderes. Und hier beginnen die Schwierigkeiten, denn allzu oft bleibt unklar, was damit gemeint ist. Die Vorstellung von gemeinsamen Interessen der ärmeren Länder ist zwar nicht neu, aber tatsächlich ist diese Einheit meist nicht gegeben. Dennoch verbreitet sich der Ausdruck, der ursprünglich aus der angelsächsischen Welt stammt, auch im deutschsprachigen Raum immer mehr. Nicht nur bei entwicklungspolitischen Gruppen und in den Medien, sondern seit der Jahrtausendwende auch in der Wissenschaft. Unumstritten aber ist er bis heute nicht.
Aufstieg zur Supermacht - Wie Europa die Welt eroberte
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Sabine Kienhöfer
Europa war einmal eine Supermacht. Vor dem Ersten Weltkrieg kontrollierten europäische Staaten gut 84 Prozent des weltweiten Territoriums. Ihr Einflussbereich reichte von Afrika über die USA bis nach Australien. Wie hatten die Europäer das zustande gebracht? Und warum konnten die Chinesen, die Japaner oder die Osmanen ihnen so wenig entgegen setzen? Der amerikanische Wirtschaftshistoriker Philip T. Hoffmann argumentiert, dass die entscheidende Rolle für den Aufstieg Europas die Kleinstaaterei und die daraus resultierenden unzähligen Kriege waren. Denn der ständige militärische Wettbewerb führte dazu, dass die europäischen Herrscher seit der Frühen Neuzeit immerzu aufrüsteten und ihre Kriegstechnologien - Heer, Flotte, Schießpulver - stetig verbesserten. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert brachte den Europäern dann noch einmal einen massiven Fortschritt in der Entwicklung von bewaffneten Schiffen und Artillerie. Damit gelang es ihnen schließlich, weite Teile der Welt zu kolonialisieren.
Erstsendung 24. April 2018
Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Andrea Bräu
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