radioThema "I have a dream"

"I have a dream!"
Hat sich Martin Luther Kings Traum mit Obamas Präsidentschaft erfüllt?
Von Clemens Verenkotte

50 Jahre nach der legendären Ansprache von Martin Luther King vor über 250.000 Menschen in Washington hat sich die Situation der schwarzen Amerikaner grundlegend verbessert: Nirgends gibt es mehr offene Benachteiligungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft; die grundlegenden Bürgerrechte, für die Martin Luther King und zahllose Mitstreiter in den 50ziger und 60ziger Jahren kämpften, gelten für alle Amerikaner; und schließlich: Mit dem wiedergewählten Barack Obama regiert seit über vier Jahren ein schwarzer Präsident das Land. Gibt es also keinen Rassismus mehr in den USA? Warum, so fragen viele schwarze Amerikaner, schlägt Obama seit seinem Einzug ins Weiße Haus von konservativen Kräften so viel Ablehnung entgegen, die über das bisherige Maß an innenpolitischer Auseinandersetzung hinausgeht? "Wir haben große Fortschritte gemacht", sagt einer der wenigen noch lebenden Klassenkameraden von Martin Luther King aus Atlanta, "aber wir sind längst noch nicht angekommen."