IQ - Wissenschaft und Forschung Chronische Wunden
Donnerstag, 21.09.2023
18:05
bis 18:30 Uhr
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Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Chronische Wunden
Wie wirksam sind Wundprodukte?
Von Sarah Bioly
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Eine offene Stelle am Unterschenkel, erst stecknadelgroß, dann so breit wie die Handfläche: Manchmal heilen Wunden nicht. Aus Wochen werden Monate, aus Monate Jahre. Rund eine Million Menschen leiden in Deutschland an einer chronischen Wunden - Tendenz steigend. Meist sind es ältere Menschen mit Grunderkrankungen, bei denen die körpereigenen Selbstheilungskräfte nicht mehr ausreichen. Mit gravierenden Folgen bis hin zu schweren psychosozialen Konsequenzen: Die Menschen isolieren sich aus Angst, die Nachbarn könnten den süßlichen Geruch nach Verwesung wahrnehmen, den manche Wunden verströmen. Sie werden psychisch labil und oft depressiv, weil sie vor Schmerzen kaum noch laufen können. Wundprodukte sollen deshalb beim Verschluss der Wunde helfen. Kaltplasma, Silber, Hydrogele, Alginate, Schaumstoffe und sogar Fischhaut - mehrere Tausend Wundartikel sind in Deutschland auf dem Markt. Das liegt auch daran, dass kaum Nachweise nötig sind, um diese in Deutschland zuzulassen - und von den Krankenkassen erstatten zu lassen. Das soll sich demnächst ändern, denn für die gesetzliche Krankenkasse bedeutet das Kosten im Milliardenbereich. Das heißt aber auch: Manche Produkte könnten vom Markt verschwinden. Medizinproduktehersteller schreien deshalb auf: Das würde den Patienten schaden. Doch wie wirksam sind Wundprodukte überhaupt?
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