Bayern 2

     

radioWissen Austragungsort Familie - schrecklich schöne Familie

Eine Frau trägt ihr Kind auf dem Arm. | Bild: BR/Julia Müller

Mittwoch, 27.09.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Vater, Mutter, Kind
Ist die Kleinfamilie am Ende?

Erben und Vererben
Was steckt hinter dem Streit ums Geld?

Das Kalenderblatt
27.9.1998
"alpha-Centauri" geht auf Sendung
Von Birgit Magiera

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Vater, Mutter, Kind - Ist die Kleinfamilie am Ende?
Autorin: Justina Schreiber / Regie: Irene Schuck
Vater, Mutter, Kind. Diese Form der Kleinfamilie ist nach wie vor flächendeckend verbreitet und der Traum junger Paare. Auch Patchwork- oder Regenbogenfamilien mit gleichgeschlechtlichen Elternteilen organisieren ihren Alltag ähnlich. Die Kleinfamilie wirkt wie ein natürliches System, das die Aufzucht des Nachwuchses erleichtert. Aber sie ist sozial konstruiert. Als Unterdrückungsinstrument des Patriarchats hat sie eine ziemlich üble Geschichte hinter sich, die längst nicht überwunden scheint. Auch gleichberechtigt denkende Menschen fallen in die Arbeitsteilung der traditionellen Geschlechterrollen zurück, sobald sie Eltern werden. Aus Sorge um ihre Kinder sind Eltern zu vielem bereit, auch zur Selbstaufgabe und Selbstausbeutung. Ob das Modell aus psychologischer Sicht hält, was es verspricht, nämlich Geborgenheit und Sicherheit, sei allerdings dahingestellt. Abschaffen, wie es Feministinnen oder Kommunisten fordern, lässt sich die bevorzugte soziale Mini-Einheit wohl kaum. Denn ihre volkswirtschaftlichen Vorteile sind nach wie vor enorm.

Erben und Vererben - Was steckt hinter dem Streit ums Geld?
Autorin: Justina Schreiber / Regie: Irene Schuck
In Deutschland wird im Jahr so viel Geld wie noch nie vererbt: 400 Milliarden Euro. In jedem vierten Erbfall kommt es dabei zu einem Familienstreit. Mit den Vermögen wachsen die Begehrlichkeiten. Aber wenn die Emotionen hochkochen, geht es nur vordergründig um Materielles. Aus psychologischer Sicht stecken vielmehr emotionale Bedürftigkeiten dahinter, etwa die Sehnsucht nach Liebe oder der Wunsch nach Gerechtigkeit. Kinder, die sich von ihren Eltern vernachlässigt fühlten, erhoffen sich jetzt vielleicht einen pekuniären Ausgleich. Sündenböcke fühlen sich, wie eh und je, bestraft vom Leben, während das Lieblingskind wieder einmal einsackt. Schon ist es passiert: Geschwister zanken wie in alten Zeiten. Nach dem Tod eines Erblassers können bislang unterdrückte oder verdrängte familiäre Konflikte aufbrechen. Die gute Nachricht: Endlich können sie auch bearbeitet und gelöst werden, sofern die Hinterbliebenen guten Willens sind und einander mit Hilfe einer Mediatorin endlich einmal zuhören.
Erstsendung 24. November 2021

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Susanne Poelchau

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