Bayern 2

     

radioWissen Weltweiter Handel und Produktion

Pakete sind an einem Chip angeschlossen | Bild: picture alliance / Zoonar | Cigdem Simsek

Donnerstag, 28.09.2023
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Weltweite Lieferketten
Wer verbindet, wer hält, wer bedroht sie?

Das Jahr 1000
Als die Globalisierung begann

Das Kalenderblatt
28.9.1857
Zar Alexander II. und Napoléon III. auf Cannstatter Volksfest
Von Thomas Grasberger

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Weltweite Lieferketten - Wer verbindet, wer hält, wer bedroht sie?
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Anja Scheifinger
Lieferketten halten die Welt zusammen - in Zeiten der Globalisierung mehr denn je. Während der Covid-Pandemie und im Krieg in der Ukraine haben Verbraucher erlebt, was es heisst, wenn Lieferketten reißen: Microchips aus Taiwan fehlen in der Autoproduktion, Medikamente aus Indien werden rar, der Handel mit Getreide oder Erdgas wird zur geopolitischen Frage. Die öffentliche Aufmerksamkeit und ein politisches Interesse, den globalen Handel transparenter zu machen, haben zum deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz und zur europäischen Lieferkettenrichtlinie geführt. Sie sollen Transparenz, Qualität, Robustheit, Sicherheit und Gerechtigkeit garantieren: Von der Rohstoffgewinnung über die Fertigung bis zum Verkauf einer Ware. Doch derzeit ist es unmöglich, den Verlauf von Lieferketten vollständig nachzuvollziehen. Dazu ist eine durchgehende Digitalisierung nötig. Die wiederum birgt das Problem der Cybersicherheit. Der weltweite Handel steht an einem Wendepunkt. Lösungen bieten nicht nur die Digitalisierung sondern auch eine Re-Regionalisierung und die Diversifizierung der Handelsnetze. Resiliente Lieferketten zu knüpfen ist eine große Herausforderung - die auch neue Verbrauchergewohnheiten miteinschließt.

Das Jahr 1000 - Als die Globalisierung begann
Autorin: Brigitte Kramer / Regie: Frank Halbach
War das Jahr 1000 ein besonderes Jahr, abgesehen von der runden Zahl? Immerhin ist die Zeit um die erste Jahrtausendwende sehr spannend. Sie brachte wichtige Entwicklungen für die Menschheit: Die hoch mobilen Wikinger erreichten Grönland und sogar Neufundland - und was sich als noch viel folgenreicher erweisen sollte: Es entstanden Vernetzungen zwischen unterschiedlichen Kulturen, die man heute als Vorstufen zu einem Welthandel verstehen kann. Zentrum war nicht Europa, sondern der Raum des Indischen Ozeans, der afrikanische und asiatische Kulturen verband. Doch auch in der westeuropäischen Peripherie vollzogen sich wichtige Prozesse. Das milde Klima und technische Erneuerungen führten zu einer boomenden Landwirtschaft und Agrarüberschuss. Die Bauern handelten auf Märkten, Wohlstand und Städte wuchsen, die Blüte des Hochmittelalters stand bevor. Doch angesichts der runden Jahreszahl herrschte auch eine gewisse Endzeitstimmung: Klerikale Schreiber nutzten das Datum, um der Gesellschaft mehr Moral zu predigen. Denn im Jahr 1033 jährte sich Christi Kreuzigung zum tausendsten Mal. Die Menschen pilgerten nach Jerusalem, für den Fall, dass das Jüngste Gericht nahen sollte. Das blieb freilich aus.
Erstsendung 9. Mai 2022

Moderation und Redaktion: Yvonne Maier

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