Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Schatzkammer Boden

Eine Hand hält in einem Getreidefelt Getreide in der Hand | Bild: Colourbox.com/Olha

Donnerstag, 05.10.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Ocker, die edle Farbe aus der Erde
Alles Natur

Die Erde, unser Schatz
Alles Natur

Das Kalenderblatt
05.10.1842
Erster Biersud nach Pilsner Brauart
Von Martin Trauner

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Ocker, die edle Farbe aus der Erde - Alles Natur
Autor: Bernd-Uwe Gutknecht / Regie: Kirsten Böttcher
Residenzgebäude, Klöster, Rathäuser, Schlösser, Museen, viele repräsentative Gebäude sind auch in Bayern in Ocker-Tönen gestrichen. Was symbolisiert Ocker und was ist Ocker eigentlich? Die meisten Fassaden-Farben, die heute verwendet werden, sind synthetisch. In früheren Jahrhunderten wurden die erdfarbenen Pigmente in ganz Europa aus natürlichem Material hergestellt. Ocker ist eine Mischung aus Limonit, Ton, Quarz und Kalk. Wenn dieses Sandgemisch mit Luft und Wasser in Berührung kommt, entsteht Eisenoxidhydrat. Und das färbt die Erde. Die Farbnuancen reichen von hellem beige über orange bis zu einem dunklen rot und braun. Der Abbau ist allerdings aufwendig, weshalb es kaum noch Ocker-Brüche gibt. Im südfranzösischen Roussillon ist die Ocker-Industrie aber noch sehr gut sichtbar. Ein Familienbetrieb baut seit 150 Jahren Ocker ab und verkauft die Pigmente weltweit. In einem stillgelegten Stollen können Besucher die harte Arbeit der Ocker-Arbeiter nachvollziehen, in einem Museum alles zum Thema Ocker erfahren. Für Touristen sind die Ockerfelsen mit ihren leuchtend orange-roten Farbtönen eine Attraktion. Ein Ocker-Wanderweg informiert über die geologische Entstehung des Sandgemisches und über die Verwendung von Ockerfarben schon in der Frühzeit.

Die Erde, unser Schatz - Alles Natur
Autor: Geseko von Lüpke / Regie: Sabine Kienhöfer
Die Welt spricht von der Klima-, der Öl- oder der Wasserkrise, doch vom bedrohlichen Verlust der Böden durch Erosion spricht fast niemand. Dabei ist die Situation mehr als bedrohlich - die WHO meldet, dass bei einer gleichbleibenden Vernichtung von fruchtbaren Böden wir nur noch 60 Jahre Humus haben werden. Die Erde unter unseren Füßen wird immer noch mit "Schmutz" und "Dreck" gleichgesetzt. Daraus spricht ein Mangel an Verständnis für die Wichtigkeit gesunder, lebendiger Böden für das Leben von Mensch und Tier, für die globale Ernährung, für klimatische Stabilität. Die Forschung weiß heute, dass der Schutz der Böden für den Fortbestand moderner Zivilisationen eine zentrale Bedeutung hat und versucht mit aufwändigen Experimenten, den Einfluss des Klimawandels auf die Böden und die Ernährung der Zukunft zu prognostizieren. Innovative Landwirte und zivilgesellschaftliche Initiativen bemühen sich derweil erfolgreich, den Wert der Böden zu erhöhen und verloren gegangenen Humus zu regenerieren.
Erstsendung 25. März 2022

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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