Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Einwanderungsgesetz und Preußen

Schild mit Pfeil und Aufschrift Fachkräfteeinwanderungsgesetz | Bild: picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde

Montag, 30.10.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz
Zwischen Ideologie und Notwendigkeit

Friedrich II und die Seidenraupen
Wie Preußen Seidenbau förderte

Das Kalenderblatt
30.10.1963
Erste Trainerentlassung der Bundesliga
Von Thomas Grasberger

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Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz - zwischen Ideologie und Notwendigkeit
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie: Martin Trauner
Einwanderungspolitik und Arbeitskräftebedarf hängen in Deutschland von jeher eng zusammen. Schon im deutschen Kaiserreich sollte die Kluft, die dadurch entstand, dass zahlreiche Deutsche nach Übersee auswanderten, durch "Wanderarbeiter" aus dem Ausland geschlossen werden. Unter Zwang mussten Kriegsgefangene im 1. Weltkrieg und Zwangsarbeiter im 2. Weltkrieg die deutsche Kriegsindustrie am Laufen halten. Doch erst in der Bundesrepublik war die Anwerbung von Fachkräften - oder umgekehrt: die Zuzugsbegrenzung - fester Bestandteil einer Politik, die immer wieder begleitet wurde von lautstarken ideologischen Debatten. So genannte "Gastarbeiter" wurden in den 1960er Jahren für den deutschen Arbeitsmarkt angeworben - aber nicht in die Gesellschaft integriert. Die Frage stellte sich, ob Deutschland wirklich ein "Einwanderungsland" sei. Von der "Greencard" für IT-Experten aus dem Ausland bis zur Anwerbung türkischen Bodenpersonals für Flughäfen oder Busfahrern aus Drittstaaten unternahm die Politik immer wieder den Versuch, wirtschaftlich erwünschte Fachkräfte ins Land zu lassen. Inzwischen gibt es ein "Fachkräfteeinwanderungsgesetz", das helfen soll, den akuten Fachkräftemangel zu beheben, ohne die Türen allen Zuzugswilligen oder gar so genannten "Wirtschaftsflüchtlingen" zu öffnen. Gabriele Knetsch zeichnet die Fachkräfteeinwanderung in Deutschland zwischen Ideologie und wirtschaftlicher Notwendigkeit nach.

Friedrich II. und die Seidenraupen - Wie Preußen Seidenbau förderte
Autorin: Katharina Hübel / Regie: Axel Wostry
Friedrich der Große ist bekannt als Förderer der Kartoffel und der Künste. Tatsächlich aber hatte er noch mehr Visionen. Zum Beispiel: Ausgerechnet im klimatisch wechselhaften, unwirtlichen Brandenburg Seide gewinnen zu wollen. Dafür unternahm er Anstrengungen, die seine komplette Regierungszeit beanspruchten: Er ließ die Eier des Seidenspinners nach Preußen bringen, warb Fachkräfte aus dem Ausland an, ließ Waisenkinder im Seidehaspeln anlernen, zwang Bauern, Beamte und Pastoren per Dekret dazu, Maulbeerbaumplantagen zu pflanzen und zu pflegen. Und machte sich damit durchaus recht unbeliebt. Seidenbaukommissare überwachten und kontrollierten streng, dass die Maulbeerbäume auch stehen blieben. Doch nicht nur gegen widerspenstige Untertanen musste sich Friedrich durchsetzen. Auch international demonstrierte er mit dem Unterfangen Seidenbau seine Macht. Er wollte mit Frankreich und Italien mithalten und stellte die Textilindustrie, die damals technologisch führende Branche, auf ganz neue Beine.
Erstsendung 20. Juli 2020

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Andrea Bräu

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