Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Bessere Arbeit, besseres Leben!

Die jungen Triebe des Hopfens werden beim Hopfenanbau hochgebunden  | Bild: picture alliance / Christina Pahnke / sampics | sampics

Mittwoch, 22.11.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Gewerkschaft
Unbequemg, aber nötig?

Die Geschichte der Wanderarbeiter
Suche nach einer Perspektive

Das Kalenderblatt
22.11.1983
Helmut Schmidt bastelt im Bundestag Papierflieger
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Die Gewerkschaft - unbequem, aber nötig?
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Irene Schuck
Zehntausende neue Mitglieder binnen weniger Monate: Das war das Ergebnis mehrerer erfolgreicher Arbeitskämpfe von Verdi und IG Metall im Frühjahr 2023. Die Gewerkschaften - für nicht wenige ein aus der Zeit gefallener Anachronismus - waren wieder da. Und zeigten, dass das alte Rezept, entwickelt mit der Entstehung der ersten Arbeitervereine Mitte des 19. Jahrhunderts, auch heute noch funktioniert: das gemeinschaftliche Ringen um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen. Dieses eigentlich klassenkämpferische Prinzip wurde im bundesrepublikanischen Deutschland eingehegt durch die Sozialpartnerschaft: Arbeitgeber und -nehmer verhandeln zum Wohl von Unternehmen wie Gesamtwirtschaft konsensorientiert statt in ideologischen Konflikten aufzugehen. Doch der weitgehende Verzicht auf politische Kämpfe jenseits von Streiks in Tarifauseinandersetzungen wird immer stärker angezweifelt. Ob digitaler Wandel oder die Prekarisierung von Jobs: Die wirtschaftliche Transformation stellt die Gewerkschaft vor neue Herausforderungen - bei denen sie mit herkömmlichen Instrumenten aber machtlos erscheinen. Dazu kommen Zielkonflikte wie die Sicherung von Arbeitsplätzen in der CO2-intensiven Autoindustrie, bei der Gewerkschaften auf Kollisionskurs geraten mit Klimazielen. Müssen sich Gewerkschaften - und ihr über 150 Jahre altes Modell der gemeinschaftlichen Interessenvertretung - neu erfinden?

Die Geschichte der Wanderarbeiter - Suche nach einer Perspektive
Autorin: Susanne Hofmann / Regie: Anja Scheifinger
Frisches Obst und Gemüse zu jeder Jahreszeit - das haben wir zum Großteil ihnen zu verdanken: dem Heer an Saisonarbeitern, die Melonen ernten, Tomaten pflücken oder Spargel stechen. Ganze Wirtschaftszweige sind auf Wanderarbeiter angewiesen - Menschen, die ihrer Heimat vorübergehend oder regelmäßig für etliche Monate oder Jahre den Rücken kehren, um dorthin zu ziehen, wo es Arbeit und ein Auskommen für sie gibt. Altenpflegerinnen aus Osteuropa, die ein Gros der häuslichen Pflege in Deutschland stemmen, zählen genauso dazu wie Abermillionen von Chinesen, die durch das riesige Land ziehen und den gigantischen Bauboom dort ermöglichten, oder Akademiker, die befristeten Projekten hinterherreisen müssen. Auch wenn die Globalisierung des Arbeitsmarktes das Phänomen der Wanderarbeit befeuert - neu ist es nicht. Schon die Arbeiter, die im Alten Ägypten die Pyramiden bauten, kamen aus dem ganzen Land und lebten nur zeitweilig nahe der Baustelle.
Erstsendung 23. September 2021

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.