radioWissen am Nachmittag Klimawandel und Artenschutz
Donnerstag, 23.11.2023
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die halbe Erde unter Schutz
Rettungsmaßnahmen für Klima und Arten
Der Permafrost taut auf
Folgen für Mensch und Umwelt
Das Kalenderblatt
23.11.1833
Wardsches Gewächshaus führt zu Farnfieber in England
Von Prisca Straub
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Die halbe Erde unter Schutz - Rettungsmaßnahmen für Klima und Arten
Autor: Marko Pauli / Regie: Irene Schuck
Umweltorganisationen in aller Welt fordern, mehr und größere Gebiete des Planeten unter Schutz zu stellen, um so Arten zu schützen und gleichzeitig die Erderwärmung zu verlangsamen. Eric Dinerstein, US-amerikanischer Biologe und Sachbuchautor, hat mit einem internationalen Team von Wissenschaftlern eine Strategie entwickelt, die aufzeigt, wie und mit welchen Mitteln es möglich wäre, die nötigen rund 50 Prozent der Erdoberfläche unter Schutz zu stellen. Dies sei der einfachste und günstigste Weg, um den Klimawandel aufzuhalten und gleichzeitig das derzeit stattfindende sechste große Artensterben zu verlangsamen. Wie steht es um die globale biologische Vielfalt und wie hat sie sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Das zeigt der Living Planet Index an, bei dem die Wirbeltierarten der Erde gezählt werden. Günther Mitlacher vom veranstalten WWF erklärt den Stand der Dinge. Auch in Deutschland verschlechtert sich der Zustand der Natur zunehmend. Dem deutschen Wald etwa geht es schlecht wie lange nicht, berichtet Professor Pierre Ibisch. Und Kim Detloff vom BUND erlebt immer wieder, wie die Meeres-Ökosysteme selbst dort keinen Schutz erfahren, wo sie offiziell Schutzgebiete sind.
Erstsendung 8. Oktober 2021
Der Permafrost taut auf: Folgen für Mensch und Umwelt
Autorin: Renate Ell / Regie: Martin Trauner
Anders als die Polkappen ist das Eis der arktischen Dauerfrostböden unsichtbar. Aber wenn er auftaut, verlieren Siedlungen, Straßen, Bahnlinien, Pipelines oder Dieseltanks ihren Halt, sofern sie nicht mit speziellen Techniken gesichert wurden. Risse tun sich auf oder der vormals harte Boden verwandelt sich in Schlamm. Der gefrorene Boden galt lange auch als sicherer Untergrund für Mülldeponien - sogar solche mit problematischen Bergbau-Hinterlassenschaften wie Bohrschlämmen. Giftstoffe aus Deponien könnten über Flüsse ins Meer und mit Fisch bis auf unsere Teller gelangen. Neben Alaska und Grönland sind Russland und Kanada am stärksten betroffen, rund die Hälfte ihrer Staatsgebiete besteht - bislang - aus Permafrost. Mit dem Klimawandel tauen Sommer für Sommer immer größere Gebiete auf. Die globalen Folgen sind gravierend: Wenn der metertief gefrorene Boden auftaut, werden Methan und Kohlendioxid frei - was den Treibhauseffekt weiter verstärkt: Es wird noch schneller noch wärmer, noch mehr Permafrost taut, noch mehr Klimagase werden frei - und so weiter. Auch sehr strenge weltweite Kimaschutzmaßnahmen könnten das nicht mehr aufhalten.
Erstsendung 22. Dezember 2021
Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner
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