Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Licht und Feuer in den Religionen

Eine Anhängerin des Hinduismus hält eine Diya (kleine Tonlampe) in der Hand und hört zu, wie während des Diwali-Festes in einem Hindu-Tempel in Toronto, Ontario, Kanada, am 4. November 2021 Gebete gesprochen werden. | Bild: picture alliance / NurPhoto | Creative Touch Imaging Ltd

Mittwoch, 29.11.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Diwali
Das hinduistische Lichterfest

Feuer in den Religionen
Erleuchtung, Reinigung, Wandel

Das Kalenderblatt
29.11.1990
Deutschlandpremiere von Disneys "Arielle, die Meerjungfrau"
Von Susi Weichselbaumer

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Diwali - das hinduistische Lichterfest
Autorin: Margarete Blümel / Regie: Sabine Kienhöfer
Neben dem alljährlichen Ehrentag Ganeshas stellt Diwali das wichtigste Ereignis im hinduistischen Kalender dar. Wenn man so will, ist das Lichterfest wegen seiner sozialen und spirituellen Bedeutung und seines fröhlichen Charakters eine Art "Weihnachtsfest der Hindus". Die Gläubigen besuchen und beschenken einander, während in Tempeln, Geschäften und Haushalten Lichterketten oder Öllämpchen zu sehen sind, die Gott Rama bei der Rückkehr in seine Heimatstadt den Weg erhellen sollen. Zugleich versucht man auch die Aufmerksamkeit von Glücksgöttin Lakhsmi auf sich zu ziehen, damit diese das Heim ihrer Anhänger beschützen möge.
Die Dunkelheit auszusperren ist ein Symbol für die spirituelle Erleuchtung. Wenn sich die Gläubigen darum bemühen, die Unwissenheit zu verbannen und ihr Geist schließlich frei davon ist, können sie spirituelle Kenntnisse erwerben. An Diwali, so heißt es, ist der richtige Zeitpunkt dafür. Nicht nur Hindus, auch Anhänger der Sikh- und Jaina-Religionsgemeinschaften feiern das Fest - die Sikhs, weil einer ihrer besonders verehrten Gurus zu Diwali aus seiner Gefangenschaft freikam. Die Jainas, weil ihr Religionsgründer an Diwali aus dem Kreislauf des Leidens und der Wiedergeburten ausgeschieden ist.

Feuer in den Religionen - Erleuchtung, Reinigung, Wandel
Autorin: Sylvia Schopf / Regie: Eva Demmelhuber
Knisterndes Lager- oder Kaminfeuer, magisch flackerndes Kerzenlicht - Feuer schafft Gemütlichkeit, Licht und Wärme, hat aber auch gefährliche und (lebens-) zerstörende Eigenschaften, die es bei Haus- und Waldbränden oder Vulkanausbrüchen zeigt. Diese Doppeldeutigkeit hat Menschen schon immer fasziniert. So kommt Feuer in den Mythen der Menschheit vor und spielt vor allem in den Religionen eine Rolle. Es gibt Feuergottheiten und die archaische Urkraft ist Symbol des Lebens, des Göttlichen und Heiligen, Zeichen der Erleuchtung oder des Neubeginns (wie "Phönix aus der Asche"), Element der Transformation und Reinigung. In Form von Flammen, Kerzen oder Rauch ist das magische und faszinierende Naturelement Bestandteil vieler religiöser Zeremonien. Z.B. steht ein ewiges Licht in Kirchen und Synagogen für die immerwährende göttliche Präsenz während religiöse Vorstellungen vom lodernden Höllenfeuer den Menschen warnen und abschrecken sollen. Das Phänomen Feuer in den Religionen ist vielgestaltig: von göttlich bis höllisch.
Erstsendung 19. Mai 2021

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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