Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Gesichter des Islams

Mohammed betet vor der Kaaba in Mekka’. Miniatur aus der türkischen Handschrift ‘Sijer i-Nebi’ (Das Leben des Propheten, 16. Jh.).  | Bild: picture alliance / akg / Bildarchiv Steffens | akg / Bildarchiv Steffens

Mittwoch, 06.12.2023
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Mohammed
Prophet und Gründer des Islam

Sex im Islam
Liebe, Lust und Leidenschaft

Das Kalenderblatt
6.12.1909
Jiu Jitsu beim Cafékonzert
Von Ulrike Rückert

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Mohammed - Prophet und Gründer des Islam
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Kirsten Böttcher
Der Prophet Mohammed wurde um 570 nach Christus in der arabischen Stadt Mekka geboren. Er hatte früh seine Eltern verloren und wuchs bei seinem Großvater und Onkel auf. Mohammed arbeitete als Karawanenführer und heiratete eine ältere, wohlhabende Frau. Immer wieder zog sich Mohammed auf einen Berg zurück - wo ihm etwa im Alter von 40 Jahren erstmals der Erzengel Gabriel erschien. Bis zu seinem Tod im Jahr 632 n. Chr. wurden Mohammed so die 114 Suren des Koran offenbart. Die erste Begegnung mit dem Erzengel soll Mohammed zutiefst verunsichert haben. Doch seine Frau bestärkte ihn im Glauben, Gottes Gesandter zu sein. Mohammed begann, öffentlich zu predigen - aber seine Botschaft fand zunächst wenig Anklang. Als es für Mohammed zu gefährlich wurde, floh er mit seinen Anhängern nach Medina. Dieses Ereignis markiert den Beginn der islamischen Zeitrechnung. Von Medina aus breitete sich der Islam schnell auf der arabischen Halbinsel aus. Mohammed ist für die Muslime der letzte und wichtigste Prophet.

Sex im Islam - Liebe, Lust und Leidenschaft
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Eva Demmelhuber
Verhüllte Frauen, Geschlechtertrennung, arrangierte Ehen, Sex nur nach der Hochzeit - das Verhältnis der Muslime zu Liebe, Erotik, Lust und Sex scheint vor allem konservativ und schambehaftet zu sein. Dabei sind Sex und Islam keine Gegensätze. Vor Jahrhunderten schrieben muslimische Gelehrte frei und offen über Selbstbefriedigung, Homosexualität, Orgasmen, Prostitution und Sexpositionen. Sex und Erotik waren nicht negativ konnotiert, sondern wurden wie Essen und Trinken als etwas Natürliches, als Geschenk Gottes angesehen. Nach islamischen Recht dürfen Männer zwar bis zu vier Frauen haben, aber nur, wenn sie für sie sorgen können, nicht nur finanziell, sondern auch sexuell. Inzwischen ist Polygamie in vielen muslimisch geprägten Ländern untersagt. Heute ist der Umgang mit Sex im Islam häufig ein anderer - die Sichtweise ist oft geprägt von konservativen Regierungen und Gesellschaften. Der Wandel setzte Forschern zufolge mit dem Kolonialismus ein.
Erstsendung 20. Oktober 2021

Moderation:
Redaktion: Bernhard Kastner

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