radioWissen Gedanken über das Miteinander

Allen das Gleiche?
Die Philosophie der sozialen Gerechtigkeit

Rainer Erlinger
Eine Philosophie für den Alltag

Das Kalenderblatt
13.12.1918
Karl Kraus veröffentlicht Epilog von "Die letzten Tage der Menschheit"
Von Frank Halbach

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Allen das Gleiche? - Die Philosophie der sozialen Gerechtigkeit
Autorin: Claudia Heissenberg / Regie: Christiane Klenz
"Die Menschen werden frei und gleich an Rechten geboren und bleiben es", heißt es in der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789. Aber bis heute tun sich Staaten und Gesellschaften schwer damit. Selbst in liberalen Demokratien vergrößern sich die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten von Jahr zu Jahr. 3,2 Milliarden Menschen leben in Armut und müssen mit weniger als sechs Dollar am Tag auskommen. Elon Musk, der reichste Mann der Welt, verfügt über ein Vermögen von über 200 Milliarden Dollar. Ist das gerecht? Ist es gerecht, dass Frauen in gleicher Position oft weniger verdienen als Männer? Ist es gerecht, dass die soziale Herkunft entscheidend ist für den Schulabschluss? Soziale Ungleichheit war schon immer ein Merkmal menschlicher Gesellschaften, totale Gleichheit dagegen ein Traum. In der Philosophie, die sich von Anbeginn mit Fragen der Gerechtigkeit beschäftigt, taucht der Terminus der sozialen Gerechtigkeit erst relativ spät auf. Wie diese Gerechtigkeit konkret aussehen soll, ist bis heute umstritten. Jedem das Seine? Oder allen das Gleiche? Welche Gedanken und Ideen zum Thema soziale Gerechtigkeit gibt es und wie kann eine Gesellschaft sie erreichen?

Rainer Erlinger - Eine Philosophie für den Alltag
Autor: Florian Kummert / Regie: Rainer Schaller
Im Zeitalter von politischen Lügen, Fake News-Rhetorik, von Hass und Anfeindungen, wie sehr bröckelt der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft? Diese Frage stellt sich der Jurist, Mediziner und Moralphilosoph Rainer Erlinger. Wie steht es um den Wert der Wahrheit und um die Demokratie. Wie steht’s mit der Moral? Mit unserem Umgang miteinander? Wie sollten wir uns verhalten? Fragen, denen Erlinger in seinen Büchern nachgeht, und auf die er fast 17 Jahre lang in seinen Gewissensfragen für die "Süddeutsche Zeitung" eine Antwort gab. Eine Philosophie für den Alltag, hochmoderne Abwägungen, die doch immer wieder Bezug nehmen auf die alten Klassiker. Die Tugendethik des Aristoteles ist für Rainer Erlinger als Leitfaden immer wichtiger geworden, und die Moral, die das Gegenüber als Mensch behandelt, den man nicht mögen muss, den man aber beachtet und respektiert. Gedankenfutter für eine bessere Gesellschaft, zeitlos wichtig.
Erstsendung 4. September 2019

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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