IQ - Wissenschaft und Forschung Amphibiensterben
Dienstag, 19.12.2023
18:05
bis 18:30 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Amphibiensterben
Gibt es Chancen für Frösche, Molche und Kröten?
Von Kirsten Zesewitz
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Keine Tiergruppe ist so sehr vom Artensterben betroffen wie Amphibien. In den letzten 40 Jahren sind Schätzungen von Experten zufolge weltweit rund 2000 Amphibienarten ausgestorben; weitere 40 Prozent der bekannten Amphibienarten sind aktuell vom Aussterben bedroht. Seit den 1980er Jahren hat ein Pilz in Mittel- und Südamerika sowie Australien massenweise Frösche, Molche und Kröten hinweggerafft. Aber auch in Europa sind Amphibien bedroht. Ihre Lebensräume schwinden seit Jahrzehnten. Der Klimawandel tut ein Übriges - heiße Sommer trocknen die Laichgewässer aus. Und seit einigen Jahren befällt ein weiterer Pilz mit dem Kürzel BSAL die europäischen Salamander: An rund 70 Standorten in Deutschland wurden bereits befallene Tiere gefunden. Diese "Salamanderpest" ist im Freiland nicht heilbar. Naturschützer und Wissenschaftler fordern deshalb den Aufbau von Populationen außerhalb der Natur, zum Beispiel in Tierparks, um für den Fall einer weiteren Ausbreitung von BSAL den Feuersalamander in Deutschland zu retten. Ein Standort eines Arterhaltungsprogramms könnte der Tiergarten Nürnberg sein. Hier wurden von BSAL befallene Salamander kuriert und pflanzen sich seitdem selbst fort.
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