radioWissen am Nachmittag Die Spende und die Hilfsbereitschaft

Das Spenden
Warum wir Menschen teilen

Pflicht zur Hilfsbereitschaft?
Eine Philosophie des Füreinander

Das Kalenderblatt
10.1.49 v. Chr.
Alea iacta est, Cäsar überschreitet den Rubikon
Von Martin Trauner

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Das Spenden - Warum wir Menschen teilen
Autor: Andreas Hauber / Regie: Sabine Kienhöfer
Die Weihnachtszeit ist die Zeit des Spendens. Im Briefkasten liegen Spendenaufrufe, große Plakate an Bahnhöfen und öffentlichem Plätzen weisen auf die Not in der Welt hin und fordern uns auf von unserem Reichtum etwas abzugeben. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände starten ihre großen Spendenaktionen, die Sternsinger ziehen durch die Straßen und sammeln Geld und Gaben für die Armen. Das wiederholt sich jedes Jahr und erscheint ganz normal und selbstverständlich. Aber ist es das auch? Warum geben wir etwas von unserem Besitz an wildfremde Menschen ab? Warum teilen wir? Damit das Zusammenleben funktioniert, ist es unerlässlich, dass die Wohlhabenden etwas von ihrem Reichtum abgeben. Deshalb werden sie in allen Kulturen und Religionen dazu aufgerufen. Aber es ist nicht nur diese gesellschaftliche Pflicht, die uns dazu bewegt zu teilen. Es gibt auch andere, innere Motivationen. Eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen des Spendens ist wie eine Reise ins tiefe Innere des menschlichen Wesens und wirft ein bisschen Licht in das große Geheimnis dessen, wer wir sind.

Pflicht zur Hilfsbereitschaft? - Eine Philosophie des Füreinander
Autorin: Karin Lamsfuß / Regie: Irene Schuck
Über fünf Milliarden Euro werden jedes Jahr in Deutschland gespendet. Jeder Dritte ist ehrenamtlich engagiert. Nicht mitgerechnet die vielen kleinen Gefälligkeiten unter Freunden, Nachbarn oder auf der Straße. Helfen scheint irgendwie ein menschliches Grundbedürfnis zu sein. Die Frage ist nur, warum. Sind die Deutschen ein Volk von Altruisten? Keineswegs. Manche helfen um etwas zurückzubekommen. Oder aus Kalkül: Sie hoffen auf Unterstützung vom Nächsten, falls es ihm selbst mal schlecht gehen sollte. Andere erwarten insgeheim, dass sie durch glanzvolle Taten eine gesellschaftliche Aufwertung erfahren. Ob das niedere Motive sind oder letztlich nur das Ergebnis zählt, darüber streiten die Philosophen. Fakt ist aber auch: Hilfsbereitschaft ist der Kitt, der menschliche Gemeinschaften zusammenhält. Denn alleine kann der Mensch nicht existieren.
Erstsendung 9. Januar 2019

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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