radioFeature Fromm oder fundamentalistisch?

Warum die Amish in den USA sich gegen die moderne Welt stemmen
Von Dirk Rohrbach
BR 2022

Wiederholung vom Samstag, 13.05 Uhr
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Sie sehen aus, als kämen sie aus einer anderen Zeit. Männer mit Hosenträgern, breitkrempigen Hüten und zauseligen Kinnbärten. Frauen in altmodischen Kleidern, mit Schürzen und Dutt. Handys und Computer sind den meisten Amish verboten, Ackerbau, Glaube und Familie bestimmen ihr Leben. Die Wurzeln der Glaubensgemeinschaft liegen in Deutschland und der Schweiz und reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück.
Viele Amerikaner sind fasziniert von dieser ganz anderen Art zu leben, die bei allem Verzicht auch Entschleunigung und Halt verspicht. Im TV laufen immer wieder Shows über Angehörige der Glaubensgemeinschaft. Zum Beispiel über junge Amish, die sich entscheiden müssen, ob sie nach einer Zeit des Ausprobierens in ihre Gemeinde zurückkehren oder ob sie das moderne Amerika bevorzugen.
"RadioFeature"-Autor Dirk Rohrbach versucht zu ergründen, wie die Amish es geschafft haben, seit Jahrhunderten ihre Traditionen zu bewahren. Traditionen, die teilweise demokratischen Werten entgegenstehen. Der Mann hat das Sagen, Frauen und Kinder haben zu gehorchen, was in der Bibel steht, gilt wörtlich.
Im Feature erzählen Frauen aus der Gemeinschaft, was sie von Gleichberechtigung halten und Männer, dass es für die Amish immer schwieriger wird, sich gegen das moderne Leben zu stemmen - was weniger mit überkommenen Einstellungen als mit Computern und Handys zu tun hat.