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Montag, 22.01.2024
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BAYERN 2
Wachstum
Wie die Wirtschaftsidee nach Europa kam
Pauperismus
Verelendung im vorindustriellen Deutschland
Das Kalenderblatt
22.1.1660
Samuel Pepys trägt zum ersten Mal die neuen Schnallen an den Schuhen
Von Carola Zinner
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Wachstum: Wie die Wirtschaftsidee nach Europa kam
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Susi Weichselbaumer
Wirtschaftswachstum - das ist erstmal nur eine Zahl. Aber was für eine! Geht die Zahl nach oben, dann steigt die Stimmung. Und umgekehrt genauso. Denn unsere Wirtschaft soll wachsen, da sind sich die meisten einig. Dabei ist diese Idee historisch betrachtet relativ neu. Nach dem Zweiten Weltkrieg wollte man in Europa zunächst die zerstörten Städte und Industrien wieder aufbauen. Das gelang relativ schnell, auch dank der Gelder aus dem US-amerikanischen Marshall-Plan. Aber die US-Hilfe hatte auch eine politische Komponente. Die Amerikaner wollten sozialistische Ideen in Europa eindämmen. Dafür wurde die Produktion in Westeuropa ausgeweitet, um die Bevölkerung wieder in Lohn und Brot zu bringen. Die Systemkonkurrenz mit der Sowjetunion nahm ab Ende der 1950er absurde Züge an. Kapitalismus oder Kommunismus - Wo lebt es sich besser? Um diese Frage zu beantworten, sollte die Wirtschaft in Westeuropa dauerhaft stark wachsen. "Expand or die - Expandiere oder stirb", war das Motto.
Pauperismus - Verelendung im vorindustriellen Deutschland
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Eva Demmelhuber
Weite Landstriche verarmten, Hungersnöte wüteten, Aufstände drohten: Ab dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts kam es in den deutschen Territorialstaaten zu einer massenhaften Verelendung vor allem in den ländlichen Gebieten. Die Bevölkerung wuchs rapide. Die Landwirtschaft konnte nicht Schritt halten. Lebensmittel waren knapp. Erste Fabriken entstanden und bedrohten die fragile Existenz jener Kleinbauern, die sich mit Heimarbeit als Schneider, Spinner oder Weber ein Zubrot verdienten. Industriezentren begannen sich erst zu bilden. Wer in die Städte floh, landete in den Armenvierteln: Arbeitslosigkeit, "Branntweinwuth", Kriminalität, Bettelei … "Pauperismus", nannten die Zeitgenossen die grassierende Massenarmut, abgeleitet vom Lateinischen "pauper", arm, die staatliche Obrigkeiten genauso beunruhigte wie das aufstrebende Bürgertum. Über ihre Ursachen herrschte damals keine Einigkeit. Heute wird sie als Folge der wirtschaftlichen und sozialen Umbrüche der beginnenden Industrialisierung gesehen.
Erstsendung 12. Dezember 2019
Moderation:
Redaktion: Nicole Ruchlak
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