Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Wohnen und Gesellschaft

Ein altes Fenster mit grünen Fensterläden, die mit Blumen bemalt sind. | Bild: stock.adobe.com/hanneliese

Dienstag, 23.01.2024
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das Fenster
Geschichte mit Durchblick

Die Geschichte der Stadt
Urbanes Leben als Motor der Gesellschaft

Das Kalenderblatt
23.1.1777
Dichter Christian Schubart verhaftet, der "scheintote Dichter"
Von Isabella Arcucci

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Das Fenster - Geschichte mit Durchblick
Autorin: Susanne Hofmann / Regie: Kirsten Böttcher
Den Großteil unserer Geschichte haben wir als unbehauste Menschen verbracht. Unsere Vorgänger lebten in und mit der Natur und waren weitgehend den Elementen ausgesetzt. Als Schutz vor Regen und Kälte dienten vor allem Zelte aus Tierhäuten. Erst vor rund 10.000 Jahren ließen sich erste Gemeinschaften an einem Ort nieder und begannen, Häuser aus Stein zu bauen. Eine finstere Angelegenheit - denn Fenster besaßen diese Häuser noch nicht, stattdessen Löcher in der Wand, um den Rauch des Feuers entweichen lassen zu können. Unpraktische Nebenwirkung: Die kalte Luft und auch die Feuchtigkeit drangen ungehindert ins Innere. Später behalf man sich mit Tierhäuten, die man vor die Luken spannte. Man tauchte sie in Öl, so dass zumindest ein wenig Licht hindurchdringen konnte. Erst seit kurzem sitzen wir, menschheitsgeschichtlich betrachtet, im "Glashaus": Erste Fenster aus Glas erfanden die Römer rund 200 nach Christus - bis sie sich aber allgemein durchgesetzt hatten, dauerte es weitere Jahrhunderte. Erst Fenster aus Glas ermöglichten den Hausbewohnern, sich nicht mehr entscheiden zu müssen zwischen Wärme und Licht.

Die Geschichte der Stadt - urbanes Leben als Motor der Gesellschaft
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Christiane Klenz
Florierende Marktplätze, berufliche und gesellschaftliche Vielfalt ebenso wie das Versprechen auf Emanzipation ihrer Bewohner: Als ab dem 12. Jahrhundert die mitteleuropäischen Städte entstanden, war damit eine große Hoffnung verbunden: "Stadtluft macht frei." Wer es im Mittelalter in die Stadt schaffte, ließ die Leibeigenschaft des bäuerlichen Daseins zurück. Zug um Zug entwickelte sich das städtische Bürgertum: wirtschaftlich erfolgreich und kulturell äußert produktiv, politisch ambitioniert, aber von feudalen Strukturen dominiert. Seine wissenschaftliche und technische Innovationskraft bereitete den Boden für die industrielle Revolution des 19. Jahrhunderts, die eine neue Form der Stadt schuf: die Metropole, in der sich vorher ungeahnte Massen von Menschen sammelten, in der komplexe Infrastrukturen notwendig wurden und sich neue Räume für Auseinandersetzung und Entwicklung eröffneten. Die modernen Großstädte Europas etablierten sich. Sie bieten urbanes Leben, komfortabel mit Tendenz zum totalen Konsum, frei und anonym, dynamisch und spannungsreich, mit großem Potential sowohl für Konflikte als auch für Innovationen.
Erstsendung 27. Oktober 2016

Moderation:
Redaktion: Nicole Ruchlak

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