Bayern 2

     

radioWissen Aus der Steinzeit

"Rentierjagd in den Moraenengebieten der Eiszeit in Oberschwaben". - Holzstich, um 1880, nach Gemaelde von W.Kranz. | Bild: picture-alliance / akg-images | akg-images

Montag, 29.01.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Europas erste moderne Menschen
Leben in der Eiszeit

Glockenbecher
Archäologie und Genetik der Jungsteinzeit

Das Kalenderblatt
29.1.1929
Papierwerke Nürnberg melden Tempo zum Patent an
Von Regina Fanderl

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Europas erste moderne Menschen - Leben in der Eiszeit
Autorin:Katharina Hübel / Regie: Irene Schuck
Es ist bitterkalte Eiszeit. 30.000 Jahre zurück in Europa. In dieser Zeit lebten unsere genetischen Vorfahren, anatomisch moderne Menschen: nomadische Jäger und Sammler. Bislang haben die Archäologen mit Funden gearbeitet, aus denen sie ersehen, manchmal aber auch nur vermuten konnten, wie die Eiszeit-Menschen wohl gelebt haben: Überreste ihrer Knochen und ihrer Kultur. Höhlenmalereien, Waffen, Kleidungsstücke, Musikinstrumente und Skulpturen. Aber: Wie mögen diese Menschen wohl ausgesehen haben? Wie haben sie sich ausgebreitet? Wer war wohl mit wem verwandt? Archäologinnen und Archäologen haben inzwischen für diese - lange unbeantworteten - Fragen eine ganz neue Faktenbasis. Mit naturwissenschaftlichen Methoden wie der Genom-Analyse und großen, interdisziplinären Forscherteams erhalten sie ganz neue Erkenntnisse. Denn erstmals wurde das Genom von hunderten prähistorischen Individuen aus der Eiszeit untersucht. Dabei gab es einige Überraschungen. Manches ist völlig anders als bislang angenommen. Auch der älteste bisher gefundene "Bayer", der so genannte "Mann aus Neu-Essing" von vor 34.000 Jahren, wird derzeit von der Wissenschaft durchleuchtet - und seine Geschichte Stück für Stück rekonstruiert.

Glockenbecher - Archäologie und Genetik der Jungsteinzeit
Autor: Matthias Hennies / Regie: Martin Trauner
Die ersten Bauern wanderten vor etwa 7.500 Jahren von Osten nach Mitteleuropa ein und ließen sich auf den fruchtbaren Lössböden nieder. Für Jahrtausende lebten sie getrennt von den Jägern und Sammlern, die schon vorher da waren. Rund 3.000 Jahre später entwickelte sich eine neue Religion: Ausgrabungen zeigen, dass die Steinzeitleute begannen, ihre Toten anders zu bestatten und ihnen glockenförmige Keramikbecher ins Grab legten. Was hat es mit dieser Sitte auf sich? Brachten Migranten diesen Ritus mit? Oder verbreitete sich der neue Glaube gar, ohne dass Menschen wanderten? Mit aufwendigen Sequenzierungen versuchen Genetiker diese Frage zu klären. Wie haben sich in Europa Bauern mit der Jäger- und Sammler-Kultur vermischt?
Erstsendedatum 11. Juni 2019

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz

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