Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Forschergeist der frühen Neuzeit

Isaac Newton. | Bild: picture alliance / Mary Evans Picture Library

Montag, 05.02.2024
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Simon Marius
Der fränkische Galilei

Isaac Newton
Genie. Gelehrter. Wissenschaftler

Das Kalenderblatt
05.02.1969
Motorrad-Rennen in der Kunstakademie

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Simon Marius - der fränkische Galilei
Autor: Martin Schramm / Regie: Ron Schickler
Es war eine sensationelle Entdeckung, die Simon Marius, fürstlicher Hofastronom in Ansbach, 1610 gemacht hat: Der Jupiter hat vier große Monde, die ihn umkreisen, gleichsam wie ein Sonnensystem im Kleinen. Einen Tag zuvor hatte allerdings bereits ein anderer diese Beobachtung für sich reklamiert: Galileo Galilei. Und der bezichtigte Marius dann prompt des Plagiats. Doch was war dran an den Vorwürfen? Hatte der Mann aus Franken tatsächlich gar nichts entdeckt, sondern einfach nur dreist abgekupfert, um sich ein Stück vom Ruhm des "großen Galilei" abzuschneiden? Marius Ruf war jedenfalls ruiniert - und es sollte 280 Jahre dauern, bis er rehabilitiert wurde: Seine Daten sind sogar präziser, als das, was Galilei geliefert hatte. Wer also ist dieser Simon Marius? Ein kleiner Forscher, auf den die Wissenschaftsgeschichte gut und gern hätte verzichten können? Oder ist er einer jener "stillen Helden", die viel zu oft im Schatten der großen lauten "Überväter" stehen?

Isaac Newton: Genie. Gelehrter. Wissenschaftler
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Kirsten Böttcher
Er gilt als der Wegbereiter der modernen Naturwissenschaft: Der Universalgelehrte Isaac Newton widmete sich Zeit seines Lebens der Mathematik und der Physik. Newton erfand die Infinitesimalrechnung und begründete mit den Bewegungsgesetzen die klassische Mechanik. Dass die Schwerkraft auf Äpfel genau so einwirkt wie auf Gestirne, beschäftigte den 1643 geborenen Engländer theoretisch - wie auch praktisch: Isaac Newton entwickelte das Spiegelteleskop, er fand heraus, dass sich weißes Licht aus bunten Spektralfarben zusammensetzt - und fasste seine Erkenntnisse in Formeln, die bis heute gültig sind. Doch der von vielen als Genie bezeichnete Newton hatte auch eine dunkle Seite: Überlieferungen zufolge war er auch ein mimosenhafter Rechthaber, der seine Auseinandersetzung - etwa mit dem Kontrahenten Gottfried Wilhelm Leibniz - bis über dessen Tod hinaus weiterführte. Ebenso unerbittlich und akribisch verfolgte er Geldfälscher: Isaac Newton hatte seine schlecht bezahlte Forschertätigkeit zu Gunsten eines Postens als Chef der Münzprägeanstalt weitgehend aufgegeben. In privaten Gelddingen agierte der wohlhabende Wissenschaftler wenig glücklich, verlor bei Spekulationen viele Tausend Pfund. "Er könne", sagt Newton seinerzeit, "die Bewegung der Sterne berechnen, aber nicht die Dummheit der Menschen".
Erstsendung 14. März 2019

Moderation:
Redaktion: Thomas Morawetz

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