Bayern 2

     

radioWissen Der Philosoph Karl Popper und die Toleranz

Karl Popper sitzt an einem Schreibtisch und liest etwas auf einem Blatt Papier. | Bild: Picture-Alliance / Photoshot

Mittwoch, 14.02.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Philosoph Karl Popper
Leben ohne Utopie und letzte Gewissheit

Toleranz
Respekt für das Andere

Das Kalenderblatt
14.2.1908
Erster Skilift der Welt eröffnet
Von Thomas Grasberger

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Der Philosoph Karl Popper - Leben ohne Utopie und letzte Gewissheit
Autor: Christian Schuler / Regie: Kirsten Böttcher
Viel Feind, viel Ehr! Karl Popper war ein Philosoph, der sich mit Kollegen jeglicher Couleur anlegte: mit Hegelianern und Marxisten, Metaphysikern und Anti-Metaphysikern, Theologen und Atheisten, Positivisten, Psychoanalytikern und Vertretern der 68er-Bewegung. Die Fragen, die ihn interessierten: Wie kommt wissenschaftliche Erkenntnis zustande? Wie funktioniert eine offene Gesellschaft und wie lässt sie sich bewahren? Poppers Denken zielte weniger auf ein für allemal gesichertes Wissen als auf "bewährte Wahrscheinlichkeit". Wissenschaftliche Hypothesen waren für ihn nicht einfach wahr oder falsch, sondern sie bewährten sich so lange, bis sie durch Erfahrung widerlegt und durch neue Hypothesen abgelöst wurden. Bis Popper zum Erzskeptiker und zum Philosophen von Weltrang werden konnte, war es ein weiter Weg. Er studierte kurz am Wiener Konservatorium Kirchenmusik, war Hilfsarbeiter, machte eine Ausbildung zum Tischler, dann zum Lehrer. 1937 ging Popper, der jüdischer Herkunft war, ins Exil. Sechzehn seiner Verwandten starben durch den Terror der Nazis. Auch dies ein Hintergrund für seine leidenschaftliche Ablehnung von Utopien und jeglicher Art von Totalitätsdenken. Von Königin Elisabeth II. wurde er mehrfach geehrt und sogar in den Adelsstand erhoben. Zu seinen Freunden zählten Albert Einstein, der Wirtschaftswissenschaftler Friedrich August von Hayek und der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt. Er ist einer der großen Denker des Pluralismus im 20. Jahrhundert.

Toleranz - Respekt für das Andere
Autor: Fabian Mader / Regie: Sabine Kienhöfer
Toleranz ist auch eine "Zumutung". Das Fremde, Andere, Widerstrebende zu erdulden und den eigenen Ärger herunterzuschlucken - in Jahrhunderten haben sich Gesellschaften darin geübt. Jetzt gerät die edle Haltung aber an ihre Grenzen. Ist es sinnvoll, das Auftreten von Menschen erdulden, die selbst die Werte der Toleranz mit Füßen treten? Wo endet die Toleranz? Und verrät nicht die Werte der Toleranz, wer sie zu weit treibt? Wo alles geduldet wird, gibt es keinen moralischen Kompass mehr, kein richtig und falsch. Wie viel Toleranz können und wollen wir uns also in hochpolitischen Zeiten erlauben?
Erstsendung 30. Oktober 2019

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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