Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Familien - Vermächtnisse

Eine Gruppe Kinder spielt in den Trümmern einer zerstörten Stadt im Deutschland der Nachkriegszeit. (Undatiertes Archivbild aus den 1940er Jahren) | Bild: picture alliance / dpa

Mittwoch, 21.02.2024
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Kriegsenkel
Das schwierige Erbe einer Generation

Die Eltern im Kopf
Lebenslange Begleitung

Das Kalenderblatt
21.02.1947
Erste Sofortbildkamera vorgestellt
Von Hellmuth Nordwig

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Kriegsenkel - das schwierige Erbe einer Generation
Autorin: Daniela Remus / Regie: Eva Demmelhuber
Bomben, brennende Städte, Todesangst, Flucht und Panik, das alles haben Millionen Deutsche während des Zweiten Weltkriegs erlebt. Darunter auch sehr viele Kinder. Diese haben die Erinnerung an den Schrecken meistens in sich verkapselt, verschwiegen, und irgendwie versucht zu vergessen. Aber viele von ihnen haben die emotionalen Erinnerungen an ihre Kinder weitergegeben: im Verhalten, in der Erziehung. Viele dieser sogenannten Kriegsenkel stellen jetzt fest, wie stark die Erlebnisse und Erfahrungen ihrer Eltern sie geprägt haben. Selbst wenn in den Familien nicht darüber gesprochen wurde. Transgenerationale Weitergabe nennen Psychologen dieses Phänomen, von dem wohl rund ein Drittel der Kriegsenkel betroffen ist. Angst, Panik, Unruhe und ein unglückliches Lebensgefühl begleiten sie, häufig ohne dass sie sich diese Gefühle erklären können.
Erstsendung 29. November 2017

Die Eltern im Kopf - lebenslange Begleitung
Autorin: Silke Wolfrum / Regie: Frank Halbach
Wir können vieles bestimmen, beeinflussen und wählen in unserem Leben, unsere Herkunftsfamilie nicht. Dabei prägen die unmittelbaren Bezugspersonen unserer Kindheit unser ganzes Leben, viel mehr als uns vielleicht lieb ist. Nicht nur Aussehen, Gesten und Mimik übernehmen wir von unseren Eltern, vor allem auch deren Weltsicht. Bekommen wir von klein auf unbewusst vermittelt "Misstraue jedem", so kann es ein langer Weg werden, sich von diesem Familien-Glaubenssatz zu befreien. Das Lebensgefühl der Eltern, deren Ansichten und Traumata nehmen Einfluss auf existentielle Entscheidungen wie die Berufs- oder Partnerwahl. Häufig wählt man einen Partner, der dem Vater oder der Mutter doch ziemlich ähnelt und beim Ehekrach kommen unbewältigte Kindheitskonflikte wieder hoch. Da kann es schon mal sein, dass man den Ehemann mit dem eigenen Vater verwechselt. Wer denkt, unser individueller Lebensstil würde die Bande zwischen Eltern und erwachsenen Kindern lockern, irrt. Die Ablösung vom Elternhaus ist oft schwere Arbeit und kann ein Leben lang dauern.
Erstsendung 23. Februar 2022

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Susanne Poelchau

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