Bayern 2

     

radioWissen Ada Blackjack und das Land der Inuit

Inuit-Mann sucht im Eis nach Beute, Westküste der Hudson Bay, südlich von Arviat, Nunavut, Kanada. | Bild: picture alliance / All Canada Photos | Roberta Olenick

Donnerstag, 22.02.2024
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Überleben im Eis
Die Geschichte der Ada Blackjack

Nunavut
Land der Inuit

Das Kalenderblatt
22.02.1440
Helene Kottaner stiehlt die Stephanskrone
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Überleben im Eis - die Geschichte der Ada Blackjack
Autorin: Karin Becker / Regie: Rainer Schaller
Zwei Jahre in eisiger Ödnis: Weil sie das Geld für ihren kranken Sohn benötigt, lässt sich die indigene Näherin Ada Blackjack auf eine halsbrecherische Arktis-Expedition ein. Mit vier jungen und unerfahrenen Männern bricht sie im Jahr 1921 in Nome, Alaska, auf. Die fünf sollen die Insel "Wrangel Island", 140 Kilometer von der sibirischen Küste entfernt, mindestens ein Jahr lang bewohnen. Ihre Vorräte reichen jedoch nur für ein halbes Jahr - der Rest soll erjagt werden. Zunächst verläuft die Expedition nach Plan, doch das Rettungs-Schiff bleibt im Sommer 1922 im Eis stecken. Als dann auch noch die gefürchtete Seefahrer- und Entdecker-Krankheit Skorbut zuschlägt, zieht Panik ins Camp auf Wrangel Island ein. Drei Männer verlassen Wrangel Island und lassen Ada Blackjack mit einem Kranken zurück. Auf sich gestellt muss Ada Blackjack nun im Eis den Umgang mit Waffen und das Stellen von Tierfallen lernen. Doch die Tiere auf der Insel werden immer rarer. Am Ende wird Ada Blackjack die einzige sein, die die Expedition auf Wrangel Island überlebt.
Erstsendung 8. Dezember 2022

Nunavut - Land der Inuit
Autorin: Renate Ell / Regie: Irene Schuck
Nunavut heißt "unser Land" in der Sprache der Inuit; 1999 wurde das gleichnamige Territorium eingerichtet: Ein Gebiet sechsmal so groß wie Deutschland im äußersten Norden Kanadas und in direkter Nachbarschaft zu Grönland. Nur gut 40.000 Menschen leben dort in verstreuten Siedlungen und der Hauptstadt Iqaluit, knapp 31.000 von ihnen identifizieren sich als Inuit. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die indigene Bevölkerung der kanadischen Arktis in Dörfern sesshaft. Wer von ihnen etwa 60 oder älter ist, hat eine beispiellose Entwicklung erlebt: Nach der Kindheit in der Wildnis oder in sehr einfachen Siedlungen, mit Hundeschlitten als einzigem Fortbewegungsmittel, wurden die Inuit binnen weniger Jahrzehnte in die Moderne katapultiert. Schon Kinder ab dem Alter von vier Jahren schickte die Regierung fern der Familie in Internate - etliche verlernten ihre Muttersprache, manche erlebten dort Gewalt. Aber auch ohne solche Erfahrungen fällt es nicht allen Menschen in Nunavut heute leicht, den Spagat zu bewältigen zwischen der lebendigen Kultur und den gelebten Werten eines nomadisierenden Arktisvolks einerseits und der modernen nordamerikanischen Gesellschaft andererseits. Dazu kommt der im hohen Norden besonders rasch fortschreitende Klimawandel, der den Permafrostboden auftauen lässt und das eisige Ökosystem gefährdet, mit dem sich die Inuit eng verbunden fühlen.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

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