Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Ikonen und Schutzheilige des Jazz

Chet Baker bei einem Auftritt. | Bild: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Anonymous

Dienstag, 27.02.2024
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Chet Baker und der Cool Jazz
Von der Westcoast in die Welt

Die Schutzheilige des Jazz
Pannonica de Koenigswarter

Das Kalenderblatt
27.02.1866
Verein zur Förderung der Erwerbstätigkeit des weiblichen Geschlechts gegründet
Von Justina Schreiber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Chet Baker und der Cool Jazz - von der Westcoast in die Welt
Autor: Markus Mayer / Regie: Christiane Klenz
Er war der James Dean des Jazz, hochbegabter Autodidakt und gefallener Engel. Chet Baker, geboren 1929 als Chesney Henry Baker Jr. in Yale, Oklahoma, war ein musikalisches Ausnahmetalent. Trompete zu spielen hatte er sich selbst beigebracht. Als 22-Jähriger wurde er in Los Angeles von Bebop-Pionier Charlie Parker engagiert, mit dem Baritonsaxofonisten Gerry Mulligan entwickelte er zu Beginn der 1950er Jahre die Spielweisen des Cool Jazz, einem Idiom, das von Künstlern wie Miles Davis und Lennie Tristano erfunden worden war. Als Baker zu singen begann und sich ein Filmprojekt in Hollywood anbahnte, schien der Aufstieg als weißer Jazzstar in greifbarer Nähe, aber aufgrund seiner Heroinabhängigkeit geriet Baker mehrfach in Konflikt mit dem Gesetz. Die Folge waren schwere Karriereeinbrüche, gleichwohl hielt der Musiker an der leisen Kunst der feinsinnigen Interpretation fest. Im Mai 1988 starb der Jazzkünstler bei einem tragischen Unfall, als er mitsamt seiner Trompete aus dem Fenster eines Amsterdamer Hotels stürzte.

Die Schutzheilige des Jazz - Pannonica de Koenigswarter
Autor: Georg Gruber / Regie: Kirsten Böttcher
Sie war eine besondere Erscheinung in der New Yorker Jazz-Szene, die Millionenerbin Pannonica Baroness de Koenigswarter, eine geborene Rothschild. In ihrer Hotelsuite trafen sich in den 1950er Jahren die Größen des Jazz, sie half ihnen, wo sie konnte, auch finanziell. In die Schlagzeilen geriet sie, nachdem der Saxofonist Charlie Parker 1955 in ihrer Suite an den Folgen von Alkohol und Drogen verstarb. Besonders eng verbunden war die Jazz-Baroness mit dem Pianisten Thelonious Monk, einem der wichtigsten Erneuerer des Jazz. Geboren 1913 in England, verbrachte sie ihre Kindheit sehr behütet und in großem Wohlstand. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte sie auf Seiten der Franzosen gegen die Nationalsozialisten. Für ihr Leben als Schutzpatronin der Jazzmusiker brach sie dann mit allen Konventionen, auch mit ihrer Familie, sie verließ ihren Mann, einen Diplomaten, und ließ sich scheiden, um ihrer wahren Leidenschaft nachgehen zu können. 1988 starb sie in New York, aber sie lebt weiter in der Musik - ihr wurden zahlreiche Jazz-Kompositionen gewidmet.
Erstsendung 5. Oktober 2021

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.