Bayern 2 Nah dran Moderation: Klaus Schneider
Donnerstag, 19.09.2024
09:05
bis 12:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
9.10 Warum viele junge Menschen keine Freunde finden
Gespräch mit Felix Wunnike, Buchautor und Influencer
9.20 Bayern 2 Radiowissen
Kants kategorischer Imperativ - Veraltet oder brandaktuell?
9.50 Bayern 2 Kalenderblatt
19.9.1888: Wahl der ersten Schönheitskönigin
10.00 / 11.00 Nachrichten, Wetter, Verkehr
10.10 Bayern 2 debattiert: Welche Schulen unsere Kinder jetzt brauchen
10.40 Einfach mal machen! Müllaktion an Kunstakademie
11.10 Nahaufnahme
Kinderdemenz - Erinnerung an Nina, Leben mit Finn
11.45 Böses Erwachen: Steuern auf Betriebsrenten
11.56 Werbung
Moderation: Klaus Schneider
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Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von Bayern 2 Radiowissen:
http://br.de/s/5AgZ83
Kants kategorischer Imperativ - Veraltet oder brandaktuell?
Der "Kategorische Imperativ" des Königsberger Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) greift die Denkfigur der Allgemeingültigkeit moralischer Entscheidungen auf und fordert, dass die Tat einer Einzelperson nicht ausnahmsweise, sondern immer die Kriterien der Vorbildlichkeit erfüllen sollten. Der berühmte Denker definiert seinen Kategorischen Imperativ so: "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne." So würde das Handeln des Einzelnen sowohl verallgemeinerbar als auch positiv, denn ein vorbildliches Handeln des Einzelnen würde die Gesamtheit in keiner Weise negativ beeinflussen können. Doch Kants Kategorischer Imperativ ist schon seit seiner Entstehungszeit stark umstritten in der Ethik. Bereits für den Philosophen Georg Friedrich Wilhelm Hegel (1770-1831) ist der kategorische Imperativ lediglich ein leerer Formalismus, da der Begriff des moralisch Guten gar nicht inhaltlich definiert sei. Heute stellt sich zudem die drängende Frage, ob eine Ethik nach Kants Modell, mit der Vorbildlichkeit und Verallgemeinerbarkeit subjektiver Normen, in einer globalen Gesellschaft überhaupt funktionieren kann. Ist sie angesichts der Verschiedenheit transkultureller Normen überhaupt noch vertretbar, oder im Gegenteil gerade doch eine brandaktuelle Orientierungshilfe?