Bayern 2 Bayerisches Feuilleton Hollywood im Isartal

Hollywood im Isartal
Wie der wilde Westen nach Bayern kam
Von Friedemann Beyer
BR 2022

Wiederholung vom Samstag, 8.05 Uhr

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Frühjahr 1918: Der erste Weltkrieg geht in seine entscheidende Phase. Die deutschen Städte blieben bislang verschont, so auch München. Doch die USA haben ein Wirtschaftsembargo verhängt. Plötzlich mangelt es an vielem: Lebensmittel, Gebrauchsgüter, Rohstoffe. Und es fehlt etwas, das vor allem junge Leute schmerzlich vermissen: Kino aus Hollywood, besonders die beliebten Westernserien.

In dieser Situation wittern junge bayerische Regisseure ihre Chance und drehen südlich von München enrprechende Filme. Die Isar-Western tragen Titel wie „Der Schwarze Jack“, „Der Cowboy-Milliardär“ oder „Die Rache im Goldtal“ und laufen erfolgreich in bayerischen Kinos, einige auch nördlich der Mainlinie.

Heute ist der Großteil der Filme verschollen. Geblieben sind Standfotos, die am Filmset aufgenommen wurden, Inhaltsangaben der Filme, Drehberichte, Zensurbescheide und Kritiken. Genug, um einen genaueren Blick auf ein kurioses Kapitel Filmgeschichte werfen zu können, das sogar bis in die Gegenwart reicht.

Hörkino zum Frühstück statt Frühstücksfernsehen

Das Bayerische Feuilleton erzählt keine Geschichten, die schon 100 Mal erzählt wurden. Alle Spielarten von Geschichte hinter den Geschichten sind möglich. Wir nutzen die Chance für Spott, Scherz, Satire und Ironie. Uns interessieren Themen, in denen sich reale Ortschaften mit Literatur und Kunst verbinden. Wir schätzen Originale in der schönen neuen Medienwelt der "Unauffälligen". Wir bieten radiophone Geschichten mit Gedankenstoff und Spielraum für Gefühle. Als journalistisches Genre hat das Bayerische Feuilleton eine anspruchsvolle Tradition.