radioWissen am Nachmittag Vom Zauber der Berührung
Mittwoch, 29.02.2012
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Berührt werden
Eine nicht nur körperliche Sehnsucht
Die dritte Weltmacht?
Zur Bedeutung der globalen Zivilgesellschaft
Das Kalenderblatt
29.2.1868
König Ludwig I. gestorben
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar
Berührt werden – Eine nicht nur körperliche Sehnsucht
von Renate Börger
Wenn wir berührt sind, sind wir im wahrsten Sinne des Wortes bewegt; sind seelisch und physisch animiert. Im Gegensatz zu intensiven, gezielten Reizen mit überwältigender Wirkung, gar gewaltvoll überwältigender Wirkung, ist das Berührtsein ein eher subtiles Geschehen, das die Person aus ihrer Tiefe zu einer Antwort inspiriert. Gleichwohl bedeutet zivilisiertes Leben ein Leben mit großer Berührungsdisziplin, nicht nur im öffentlichen Leben, auch in nahen Beziehungen. Übergriffe müssen Tabu sein. Und die Gewissheit, nicht mit Übergriffen rechnen zu müssen, ist ein hohes Freiheitsgut. So ist die Dosierung von Berührung selbst bei vertrauten Paaren und zwischen Eltern und Kindern eine diffizile Angelegenheit. Philosophische, psychologische und zeitgeistige Betrachtungen dazu.
Die dritte Weltmacht? – Zur Bedeutung der globalen Zivilgesellschaft
von Geseko von Lüpke
Vor wenigen Jahren war der Begriff 'Zivilgesellschaft' noch eine Vokabel im Fachchinesisch der Soziologen und umschrieb vage einen 'dritten Sektor' zwischen der Macht der Ökonomie und der Macht der Politik. Dies ist spätestens seit den gigantischen Demonstrationen vor dem Ausbruch des zweiten Golf-Krieges anders: Da benannte die 'New York Times' die weltweiten Bürger- und Zivilbewegungen erstmals als eine 'Dritte Weltmacht' – stark genug, um globale Veränderungen zu bewirken. Dies wurde schon Jahre vorher im Ansatz deutlich, als Bürgerbewegungen in der DDR und Ost-Europa den Zusammenbruch verkrusteter real-sozialistischer Regime erzwangen. Mit dem erstaunlichen Wachstum des ‚Weltsozialforums’, weltweit agierender Initiativen wie Greenpeace oder Amnesty International hat sich eine Globalisierung der Bürgerbewegungen ergeben. Mittlerweile funktioniert internationale Zusammenarbeit und 'Global Governance' fast nur noch in der Kooperation zwischen Staaten und der Zivilgesellschaft. Die internationale Zivilbewegung gilt deshalb als stärkste und größte soziale Bewegung in der Menschheitsgeschichte. Mit dem in Kopenhagen sichtbaren Versagen der nationalen Regierungen ist ihre Bedeutung weiter gewachsen. Die Sendung skizziert die Geschichte und die Grundgedanken der globalen Zivilgesellschaft, stellt ihre wichtigsten Vertreter vor und skizziert ihre künftige Rolle in krisenhaften Zeiten.
Redaktion: Bernhard Kastner
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