Bayern 2 Nah dran Moderation: Verena Fiebiger
heute, 14.01.2025
09:05
bis 12:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
9.10 Demokratie und Werte
Gespräch mit Prof. Karsten Fischer, Lehrstuhl für Politische Theorie, Ludwig-Maximilians-Universität München
9.20 Bayern 2 Radiowissen
Die deutschen Sinti und Roma - Geschichte einer Minderheit
9.50 Bayern 2 Kalenderblatt
14.1.1771: Hiasl Matthias Klostermayr festgenommen
10.00 / 11.00 Nachrichten, Wetter, Verkehr
10.10 Was wollen Sie im neuen Jahr beruflich anders machen?
Gespräch mit Simon Werther, Professor für Leadership an der Hochschule München
11.10 Nahaufnahme:
Klimafitte Pflanzen - Können wir sie mit der "neuen Gentechnik" züchten?
11.40 Streiks in kommunalen Krankenhäusern - Auswirkungen und Forderungen
Gespräch mit Nikolaus Nützel, BR
11.50 Achtung, Klauseln! Die Tricks der Fitnessstudios
11.56 Werbung
Moderation: Ulrike Ostner
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.
Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von Bayern 2 Radiowissen:
http://br.de/s/5AgZ83
Die deutschen Sinti und Roma - Geschichte einer Minderheit
Die Geschichte der Sinti und Roma ist geprägt von Verfolgung und Diskriminierung. Bereits vor 2000 Jahren wurden sie aus ihrer Heimat in Nordwestindien vertrieben. Wohin die Sinti und Roma von dort aus gingen, ist historisch nicht eindeutig belegt. Nach Westeuropa kamen sie aber spätestens im 15. Jahrhundert. Im Heiligen Römischen Reich waren sie zunächst geduldet, doch verbreiteten sich bald Vorurteile gegenüber den "Fremden". Der Freiburger Reichstag Ende des 15. Jahrhunderts erklärte sie schließlich zu Vogelfreien. Danach kam es immer wieder zu Tötungen und Vertreibungen. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurden Sinti und Roma offiziell registriert. Auf diese Akten griffen später die Nationalsozialisten zurück. 1936 gab es den Erlass zur "Bekämpfung der Zigeunerplage". Die massenhafte Ermordung von Sinti und Roma war die Folge. Dieser Genozid wurde in Deutschland auch noch lange nach 1945 verschwiegen.
Klimafitte Pflanzen - Können wir sie mit der "neuen Gentechnik" züchten?
Die Landwirtschaft steht vor einer doppelten Herausforderung: dem Klimawandel und der zunehmenden Weltbevölkerung. Wie können alle Menschen ausreichend ernährt werden, wenn häufiger Dürre oder neue Schädlinge zu Missernten führen? Neue, zum Beispiel dürreresistente Sorten sind eine Möglichkeit, und häufig heißt es: die könne man schnell und gezielt mittels "neuer Gentechnik" erzeugen. Also mit den Methoden des "Genome Editing", der "Genschere". Doch kritische Stimmen warnen, dass kleine genetische Veränderungen große ökologische Auswirkungen haben können. Und dass neue Sorten mit solchen Veränderungen in vielen Ländern keine spezielle Risikoprüfung durchlaufen müssen. Auch in der EU sieht der Vorschlag für eine neue Gentechnik-Verordnung für viele der veränderten Pflanzen keine verschärfte Regelung vor. Aber an welchen Sorten wird überhaupt geforscht? Trockentoleranz ist eher selten das Thema. Und es geht vor allem um Pflanzen, die in mittleren Breiten, in Industrieländern angebaut werden. Kaum um solche, mit denen sich die Ernährung im globalen Süden sichern ließe. Was bringt die "neue Gentechnik" also wirklich für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft?