radioWissen Mittelalter in Italien
Dienstag, 03.01.2012
09:05
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BAYERN 2
Umberto Eco
Der Name der Rose und die Postmoderne
Dante Alighieri
Die Göttliche Komödie
Das Kalenderblatt
3.1.1925 - Mussolini ruft den faschistischen Staat aus
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1980 erschien in Italien Umberto Ecos erster Roman "Der Name der Rose". Dass er ein Welterfolg werden würde, sah kaum jemand voraus, denn nicht schöne Frauen spielen die Hauptrolle, sondern mittelalterliche Mönche, nicht an erotischen Szenen darf sich der Leser erfreuen, sondern an langen theologischen und philosophischen Debatten. Entsprechend schwer taten sich die Kritiker, das Werk, das sich selbst als Nacherzählung einer verlorenen alten Handschrift ausgibt, einzuordnen. Einig war man sich darüber, dass es sich um einen spannenden historischen Kriminalroman handelt.
Nicht so leicht zu beantworten war die Frage, ob er der Postmoderne zuzuordnen ist. Umberto Eco selbst zuckt dazu mit der Schulter.
Das Mittealter hat sich jedoch auch selbst ausgedrückt - auf hohem literarischen Niveau. Mörderische Ungeheuer, feurige Abgründe, eisige Seen:
Keiner hat die Hölle so fantasievoll ausgeschmückt wie Dante Alighieri, italienischer Dichter aus Florenz (1265-1321). Doch die unerbittliche Tortur hat System: Alle Strafen, die die Verdammten dort erleiden, entsprechen exakt ihren jeweiligen Vergehen auf der Erde – ebenso drastisch wie differenziert:
So werden beispielsweise jene, die zu Lebzeiten Zwietracht gesät haben, nun selbst zerstückelt. Unter Führung seines Mentors, des vorchristlichen Dichters Vergil, gerät Dante aus Schockstarre und Staunen nicht heraus.
Der abenteuerliche Weg aus sündhafter Verirrung hin zur Erlösung, die für Dante am Karfreitag des Jahres 1300 beginnt, ist mehr als nur eine persönliche Heilsgeschichte. Denn nicht nur der Dichter hat sich im "finsteren Wald" der Sünde verirrt: Dantes Reise ist ebenso bildhaft für eine Welt, die durch Verstrickung und Korruption auch politisch aus den Fugen geraten ist und in Dantes Augen dringend der Läuterung bedarf.
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