Bayern 2

     

radioWissen Songs und Texte aus den 70ern

Carole King, 2008 | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 14.02.2012
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Carole King, Joni Mitchell & Stevie Nicks
Amerikanische Songschreiberinnen der 70er Jahre

Susan Sontag
Krankheit als Metapher

Das Kalenderblatt
14.2.1876
Telegrafie-Patent für Alexander Graham Bell
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Nach dem Scheitern der 68er Revolte tauchte in den 70erJahren ein neuer Typus von Pop-Künstlerinnen auf. Songschreiberinnen wie Carole King, Joni Mitchell und Stevie Nicks ergründeten in ihren Liedern nicht nur das eigene Selbst, sie zeigten auch, dass das Private politisch sein kann. Es gelangen ihnen großartige Songs, beeindruckende Statements weiblicher Empfindsamkeit in einer männlich dominierten Welt. Ihre Alben verkauften sich nicht nur deshalb millionenfach, sie zeigen auch nachfolgenden Generationen, wie hoch die Messlatte für literarisch anspruchsvolles, komplexes Songwriting liegt. radioWissen zeichnet die Entwicklungen der drei Ausnahme-Künstlerinnen nach und analysiert ihre größten Erfolge.
Susan Sontag, eine Intellektuelle derselben Zeit, der 70er Jahre, hatte das Talent, sich kolossal unbeliebt zu machen, und davon hat sie Zeit ihres Lebens gebührend Gebrauch gemacht: Die schreibende Frau mit der signifikanten weißen Haarsträhne im ansonsten pechschwarzen Haar, wirbelte mit ihren Essays über Kriegsfotografie, die Ästhetik der Postmoderne und mit ihrem kritischen Blick auf ihr Heimatland Amerika das akademische Leben auf: Sie wetterte gegen den Kapitalismus und schrieb, Amerika sei "gegründet auf Völkermord", und die "weiße Rasse" sei "der Krebs der Geschichte". Mit ihrem eigenen Krebsleiden setzte sie sich in ihrem Werk "Krankheit als Metapher" auseinander, das sie 1978 weltberühmt machte. Die Ikone der amerikanischen Linken, Kritikerin der Bush-Regierung und des Irak-Kriegs bekam 2003 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Ihr fiktionales Werk hielt Susan Sontag zwar immer für viel bedeutsamer als ihre politischen Essays. Doch öffentliche Anerkennung ernteten ihre Romane nie. Bis zu ihrem Tod lebte Susan Sontag in einer Liebesbeziehung mit der Fotografin Annie Leibovitz.
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