Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Klagen oder Hoffen?

Teelicht | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 18.01.2012
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Arthur Schopenhauer
Die Welt als Wille und Vorstellung

Die Hoffnung stirbt zuletzt
Die Kraft des Optimismus

Das Kalenderblatt
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Das Leben ist ein Geschäft, das die Kosten nicht deckt, schreibt Arthur Schopenhauer (1788-1860) in seinem Hauptwerk Die Welt als Wille und Vorstellung. Leben heißt Leiden, und unsere Welt ist die schlechteste aller Welten. Dieser tiefe Pessimismus wurzelt in Schopenhauers Weltanschauung. Nicht die Vernunft leitet die Welt, wie die zeitgenössischen Philosophenkollegen annahmen, sondern der Wille, ein unbewusster, blinder, animalischer Lebensdrang, der nie befriedigt ist und uns unaufhörlich peinigt. Erleichterung kann die Kunst bringen, Erlösung nur eine heroische Verneinung des Willens. Nichts mehr zu wollen, heißt nicht mehr zu leiden. Ein Porträt des Denkers - Außenseiter unter den Philosophen und Philosoph der Außenseiter, bis heute.
Tatsächlich bestätigt die Sterbeforschung, dass oft über Leben oder Tod entscheidet, ob man eine Zukunftszuversicht aufrechterhalten kann oder nicht. Doch auch im Alltag gilt, was Nietzsche meinte: "Die Hoffnung ist ein viel größeres Stimulans des Lebens als irgendein Glück." Bei Liebesperspektiven, beruflichen Perspektiven, Lebensoptionen sowie dem mit Schicksalsschlägen oder Krankheit gibt jedoch sehr unterschiedliche Arten des Hoffens. Die einen setzen auf religiösen Glauben, andere auf das zielstrebige Tun und auf eine unverstellte Wirklichkeit. Die einen hoffen auf Schicksalsmächte, andere auf die Eigenmacht. Lebenskunst könnte darin bestehen, unterscheiden zu lernen, wann sich Eigenmacht mobilisieren lässt und wann eben nicht. Wann man loslassen und wann man festhalten muss, damit die Hoffnung weiterleben kann.
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