radioWissen Väter der Bibel

Abraham
Auf den Spuren des Glaubensvaters

Josef
Der Mann im Hintergrund

Das Kalenderblatt
21.12.1988
Ethologe Nikolaas Tinbergen gestorben
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Juden, Christen und Muslime verehren den nomadischen Stammesfürsten Abraham aus Mesopotamien als Musterbeispiel eines vertrauensvollen Gesprächs mit Gott. Abrahams religiöse Erfahrungen, seine Bereitschaft, auf Gottes Wort hin seine bisherigen Bindungen aufzugeben und sich ins Unbekannte zu wagen, wurden zum Modellfall des Glaubens. Obwohl seine Frau Sara als unfruchtbar galt, glaubte er Gott, der ihm Nachkommen verhieß, zahlreich wie die Sterne am Himmel. Spätere Generationen nannten ihn den "Freund Gottes". Im Mittelalter nahm man an, die Seelen der Verstorbenen warteten in "Abrahams Schoß" geborgen auf das Paradies. Heute berufen sich die drei "abrahamitischen Religionen" Judentum, Christentum und Islam beim interreligiösen Dialog auf ihn. Die zweite Vatergestalt dieser Stunde radioWissen führt in der Bibel eher ein Schattendasein. In der "Heiligen Familie" hat er die undankbarste Rolle inne, in den Krippendarstellungen wirkt er oft wie ein Statist. Im kleinen Nazareth hat er in seiner Schreinerwerkstatt vermutlich Wiegen und Särge gezimmert, Pflüge repariert und Mauerwerk instand gesetzt. Aber in der Geschichte Gottes mit den Menschen kommt dem heiligen Josef offenbar eine überragende Bedeutung zu. Diskret, mit wacher Fürsorge teilt er das Schicksal Jesu und seiner Mutter Maria. Respekt vor dem schlichten Alltag lässt sich von Josef lernen – und ein ganz und gar nicht patriarchalisches Verhältnis von Partnerschaft. Sein Fest wird am 19.ärz begangen, an dem die alten Römer Minerva gefeiert haben, die Göttin der Handwerker.

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