IQ - Wissenschaft und Forschung Die Väter des "Fernsprechens"
Dienstag, 25.10.2011
18:05
bis 18:30 Uhr
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BAYERN 2
150 Jahre Telefon
Die Väter des "Fernsprechens"
Von David Globig
Als Podcast verfügbar
Einfach zum Hörer greifen und der Stimme eines weit entfernten Gesprächspartners lauschen: Das Telefon macht es möglich. Fernsprecher haben die weltweite Kommunikation revolutioniert.
Mit dieser Erfolgsgeschichte hat wohl nicht einmal einer der wichtigsten Väter des Telefons gerechnet, der Lehrer und Hobbyphysiker Johann Philipp Reis. Vor 150 Jahren, am 26. Oktober 1861, hielt er vor Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt am Main einen Vortrag: 'Über die Fortpflanzung von Tönen auf beliebige Entfernungen durch Vermittlung des galvanischen Stroms'. Dabei präsentierte er erstmals seine Erfindung der Öffentlichkeit: einen Apparat, dem er - angeregt durch das Wort 'Telegraph' - de n Namen 'Telephon' gegeben hatte. Ein Stück Naturdarm mit einem Platinstreifen und einer Drahtfeder diente als Mikrofon, der Lautsprecher bestand aus einer Kupferdrahtspule und einer Stricknadel. Dass sich mit einem solch einfachen Aufbau tatsächlich Sprache übertragen lässt, hatte Reis schon bei Vorführungen im privaten Kreis demonstriert; unter anderem mit dem legendären Satz: 'Das Pferd frisst keinen Gurkensalat'.
Philipp Reis ist aber nur einer von mehreren Erfindern, die Entscheidendes zur Entwicklung des Telefons beigetragen haben. Die Liste reicht von Charles Grafton Page über Antonio Meucci, Philipp Reis und Thomas Alva Edison bis zu Alexander Graham Bell. Page z.B. hatte schon in den 1830er Jahren mit einer stromdurchflossenen Drahtspirale und einem Magneten Töne erzeugt. Aber erst Bell verhalf dem Fernsprecher zum Durchbruch. Für seinen eigenen Telefonapparat, der 1876 patentiert wurde, nutzte er allerdings die Vorarbeiten seiner Kollegen teilweise skrupellos aus. Doch es gelang ihm, das Telefon zu einem alltagstauglichen System zu machen, das schließlich den gesamten Globus eroberte.
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