radioWissen am Nachmittag Wolfgang Amadeus Mozart

Mozart und Salzburg
"Alle Tage unerträglicher"

Mozart und München
"Es ist keine Vacatur da"

Das Kalenderblatt
9.10.1846
Julius Maggi geboren, Saucen-Erfinder
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Mozart und Salzburg - "Alle Tage unerträglicher"
von Wieland Schmid
Mozart und Salzburg - das ist eins. So möchten es wenigstens die Salzburger. Mozart selbst hat das ganz anders gesehen. Ihm wurde erst "federleicht ums Herz", wenn er Salzburg entfliehen konnte. Und das tat er, wann immer sich eine Gelegenheit bot. Für das Unbehagen an seiner Heimatstadt machte er - und zwar oft mit bitteren Worten - den Fürsterzbischof von Salzburg verantwortlich, Hieronymus von Colloredo. Der war zwar wirklich kein großzügiger Mann; er behandelte seinen Konzertmeister und Hoforganisten so, wie ein absolutistischer Fürst seiner Zeit mit Untertanen eben umging. Mozarts Größe erkannte er nicht. Und er konnte nicht verstehen, dass der "ihm keinen Geiger nicht mehr abgeben" wollte. Mozart wiederum sah nicht, dass Colloredo einer der ersten Aufklärer auf einem süddeutschen Fürstenthron, ein weiser und weitblickender Mann war. So musste es zum Bruch kommen; und Wien wurde zur wahren Mozartstadt

Mozart und München - "Es ist keine Vacatur da"
von Wieland Schmid
Wien - nicht München. Dabei hätte die bayerische Residenzstadt mehr als einmal die Chance gehabt, Mozart an sich zu binden. Zuerst im Jahr 1775, als seine Oper "La finta giardiniera" im Münchner Nationaltheater "ein erschröckliches Getös mit glatschen und viva Maestro schreyen" auslöste. Zwei Jahre später antichambriert Mozart wieder in München. Nun gewinnt er zwar "viele sehr gute freunde; aber leider die meisten die nichts oder wenig vermögen". Und der, der viel vermag, der Kurfürst Karl Theodor, findet in seinem ganzen großen Hofstaat keine Stelle für das Jahrtausendgenie. Als aber Mozart später ein letztes Mal längere Zeit in München weilt, zur Premiere seiner Oper "Idomeneo", verlebt er hier - so erzählt seine Witwe später - "die glücklichste Zeit seines Lebens". Und so ist die bayerische Hauptstadt wenigstens noch zu einer Mozart-Nebenstadt geworden.

Redaktion: Petra Herrmann
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