radioWissen am Nachmittag Geschichten von Tee und Umweltschutz

Darjeeling
Eine Region und ihr Produkt

Die Fehler des Westens vermeiden
Umweltschutz in Indien

Das Kalenderblatt
20.9.1604
Königstochter Isabella wechselt ihr Hemd
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Darjeeling - Eine Region und ihr Produkt
von Bettina Weiz
Er ist licht, von zartkaramellener Farbe und voller Aroma und Geschmack: „Darjeeling“ gilt als das Juwel unter den Tees. Bettina Weiz war für RadioWissen unterwegs auf den Steilhängen des indischen Himalaya, an denen er wächst. Sie schildert das Los der Arbeiterinnen, deren wählerische Finger die zarten Blätter pflücken. Und sie erzählt von den Plantagenbesitzern, die meist aus dem Tiefland stammen. Sie logieren in denselben Plantagen-Bungalows und Clubs in Darjeeling-Stadt, in denen sich einst im Sommer die britischen Kolonialherren trafen, um dem schweißtreibenden Kalkutta zu entgehen. Viele heiße Sommer lang verlegten sie sogar den Regierungssitz der Kronkolonie von dort nach Darjeeling, das sie von Beginn an als Kurort anlegten - mit breiter Promenade, Parks und eigenem Dampflokanschluss. Bis heute genießen Touristen stilvollen „High Tea“ im originalen Ambiente. Zugleich haben sich in der Bevölkerungsmehrheit mit nepalesischen Wurzeln, zu denen die meisten Teepflückerinnen gehören, Parteien entwickelt, die die Unabhängigkeit Darjeelings vom Flachland fordern - und Tee als politisches Druckmittel verwenden.

Die Fehler des Westens vermeiden - Umweltschutz in Indien
von Herbert Becker
Indien ist mit unendlich vielen Umweltproblemen konfrontiert: Überweidung und rücksichtslose Abholzung haben massive Bodenerosion zur Folge, Staudämme verdrängen traditionelle Bewässerungssysteme und lassen die Böden versalzen, die Menschen in den großen Städten leiden unter der starken Luftverschmutzung. Die Annahme, auf dem Subkontinent gebe es kein Umweltbewusstsein, ist dennoch irrig. Indien hat als erstes Land der Erde die Verpflichtung zum Umweltschutz in seiner Verfassung verankert und früher als Deutschland ein Umweltministerium eingerichtet. Leider haben wirtschaftliche Interessen in der Regel Vorrang vor den Belangen des Umweltschutzes. Umso größere Bedeutung kommt deshalb der wachsenden Zahl privater Initiativen zu. Viele von ihnen haben erkannt, dass es vor allem gilt, die Fehler, die in den westlichen Industrienationen gemacht wurden, nicht zu wiederholen.

Redaktion: Petra Herrmann / Gerda Kuhn
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