Zeit für Bayern Der Imp/England in Franken
Sonntag, 22.07.2012
12:05
bis 13:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Getrennte Ausstrahlung in zwei Regionen
Altbayern/Schwaben
Der Imp
Über Bienen in Bayern
Von Thomas Grasberger
Franken
In Franken
England in Franken
Von Petra Nacke
Altbayern/Schwaben
Der Imp
Über Bienen in Bayern
Der Bayer und seine Bienen, das war immer schon ein besonderes Verhältnis. Wenn früher auf einem Hof der Bauer starb, dann ging der Sohn oder der älteste Knecht als erstes zum Bienenstand, um an den Stock zu klopfen und den "Imp" mit den Worten zu informieren: "Imp, da Vata is gstorm, jetzt bin i für enk da." Auch die Stunde der Beisetzung wurde dem Imp angesagt.
Bienen waren eben "Chefsache", denn die staatenbildenden Flugwesen, die symbolisch seit der Antike für Fleiß und Arbeitsamkeit standen, haben einiges zu bieten. Ohne Imp läuft nichts! Das wissen nicht nur die Freunde des Honigs und der Wachskerzen, sondern auch die Ökologen, die die größeren Zusammenhänge der Natur beobachten. Nicht nur für sie sind jene Meldungen dramatisch, die seit einigen Jahren vom großen Bienensterben berichten. Thomas Grasbergers Radio-Feature ist eine kleine Kulturgeschichte der Imkerei und der Zeidlerei (des gewerbsmäßigen Sammelns von Honig wilder oder halbwilder Bienenvölker), in der es natürlich auch um Fragen der Ökologie und des Artenschutzes geht. Denn das Überleben der Bienen ist eine der Schlüsselfragen für die Zukunft der Menschheit.
Zu Wort kommen Wissenschaftler, die Erstaunliches über die Intelligenz von Apis Mellifera, der westlichen Honigbiene, und ihrer Kolleginnen herausgefunden haben. Berufsimker erzählen von den Freuden und Leiden ihrer Arbeit mit den Bienenvölkern, die aus bis zu 70 000 Bienen bestehen können. Hobbyimker berichten von der Faszination ihrer summenden Freizeitgestaltung, die sich ganz um den Lebensraum der Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen dreht. Und leidenschaftliche Bienenfreunde erklären, warum sie ihre Freizeit opfern, um dem Lieblingstier zu musealer Anerkennung zu verhelfen. Die hat sie allemal verdient, was dieser akustische Streifzug durch Bayerns Bienenstöcke eindrücklich zeigt.
Franken
Die Suche nach dem englischen Anteil am fränkischen Leben gleicht einer Reise in die Vergangenheit. Es scheint, als hätten sich hierzulande englische Einflüsse vor allem auf dem Gebiet der Technik, im Fußball und in der Heiratspolitik des Europäischen Hochadels bemerkbar gemacht. So sind prominente Engländer wie William Wilson, William Townley und sogar Queen Victoria von England nicht aus der fränkischen Geschichte wegzudenken. Die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth hätte ohne den englischen Ingenieur William Wilson, wenn überhaupt, dann erst viel später zur Jungfernfahrt starten können. Und ob die Fürther Spielvereinigung ohne den britischen Trainer William Townley jemals zu einer Fußballlegende geworden wäre, steht in den Sternen. Aber wo zeigen sich englische Einflüsse im Fränkischen Leben der Gegenwart? Es gibt sie, wenn auch sehr vereinzelt. Man findet den Geist von Merry old England sowohl in der Erwachsenenbildung wie auch in der fränkischen Kunst und Kultur. Man kann sich im original englischen Pub mühelos nach London oder Liverpool imaginieren, im deutsch-englischen Club seine Sprachkenntnisse trainieren oder beim Beer-Tasting über die Unterschiede zwischen englischem und fränkischem Gerstensaft diskutieren. Sehr schnell stellt man jedoch fest, dass echte Engländer in Franken – very british – vor allem durch vornehme Zurückhaltung glänzen.
Akustische Reisen durch Bayerns Regionen
Zeit für Bayern zeigt das Land im Herzen Europas in seiner ganzen Vielfalt. Eine unterhaltsame Heimatkunde für alle, ob alteingesessen oder neuzugezogen, ob aus Kempten oder Köln, Nürnberg oder Neapel, Berlin, Bagdad oder Berchtesgaden. Denn Heimat ist da, wo man sich kennt und auskennt. Zeit für Bayern bietet die Gelegenheit, die Landstriche und die Menschen Altbayerns, Frankens und Schwabens näher kennen zu lernen und neu zu erfahren - bayerisches Leben und bayerisches Lebensgefühl abseits aller Klischees.
"Zeit für Bayern" ... sollte jeder haben!