radioWissen am Nachmittag Geheimwissen des Glaubens

Die Gnosis
Theorie des "bösen Schöpfergottes"
Autor: Rolf Cantzen / Regie: Christiane Klenz

Die Apokryphen
Was die Evangelien nicht erzählen
Autor: Christian Feldmann / Regie: Irene Schuck

Das Kalenderblatt
7.10.1849
Edgar Allen Poe stirbt
Autor: Michael Skasa

Als Podcast verfügbar

Die Gnosis - Theorie des "bösen Schöpfergottes"
Die Gnostiker hielten es für eine Majestätsbeleidigung, die Welt mit der Vorstellung eines "guten" Gottes in Verbindung zu bringen. Sie meinten, der Kosmos, die Erde, die Menschen seien die Tat eines bösen Demiurgen, eines bösen Schöpfergottes, das Werk eines grausamen Zynikers oder sadistischen Irren. Und der habe mit dem guten, dem nichtseienden Gott, nichts gemein. Dieser Glaube beruhte auf einer existenziellen Fremdheitserfahrung. Gnostiker hatten das Gefühl, hier, in dieser Welt, nicht zu Hause zu sein. Die Gnosis war (und ist) äußerst vielfältig. Innerhalb des antiken Christentums entwickelten sich gnostische Glaubensvorstellungen. Der Körper wurde verdammt. Ihre Seele, so meinten die Gnostiker, sei ein göttlicher Überrest. Von der Kirche wurden die Gnostiker blutig verfolgt. Doch auch außerhalb des Christentums wurde gnostisches Denken produktiv.

Die Apokryphen - Was die Evangelien nicht erzählen
Von Anfang an haben die apokryphen (geheimen, verborgenen) Jesusgeschichten die 'offizielle' Bibel wie ein Schatten begleitet. Zuviel aus dem Leben Jesu blieb in den kanonischen - also vom kirchlichen Lehramt anerkannten - Evangelien ungesagt, das regte die Neugier an und die Phantasie. 'Geheime', vom Vatikan unterdrückte Wahrheiten enthalten die Apokryphen nicht, zur Enttäuschung der Verschwörungstheoretiker, aber spannend zu lesen sind sie allemal. In den apokryphen Kindheitsgeschichten steht die Lust am Erzählen im Vordergrund, nicht die theologische Botschaft. Die biblischen Berichte von Jesu Passion, Auferstehung und Höllenfahrt werden im Stil der Legende weitergeführt. Die biblische Forschung räumt freilich auch ein, dass manche Jesussprüche etwa des 'Thomasevangeliums' eine ursprünglichere Form aufweisen, als die bisher bekannten.

Redaktion: Bernhard Kastner
Moderation: Florian Kummert

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