Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Karl V. und Don Juan de Austria

Karl V  | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 16.07.2012
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Karl V.
Kaiser Europas

Don Juan de Austria
Ein Bastard auf Erfolgstrip

Das Kalenderblatt
16.7.1901
Deutschlands erster Dolmetscher in Peking
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Karl V. - Kaiser Europas
von Gabriele Bondy
Karl V., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ist der mächtigste Herrscher einer Epoche, die vom Humanismus, von Reformation und Gegenreformation, der Verbreitung des Buchdrucks, dem Kampf gegen die Türkenherrschaft in Europa und den Eroberungen in Übersee geprägt worden ist. Karl wurde1500 in Gent als Sohn Philipp des Schönen von Burgund und Juana von Kastilien geboren und bereits mit 16 Jahren König von Spanien. Zu seinem Herrschaftsbereich gehörten zudem Neapel, Sizilien, Sardinien und die spanischen Kolonien in Amerika. Hervorstechend: sein klarer Verstand, seine Schlichtheit, Energie und Strenge, gepaart mit Zähigkeit bei der Verfolgung seiner Ziele. Die Kaiserkrone habe er "gesucht", nicht um seine Macht zu vergrößern, "sondern um für das Wohl seines Reiches zu sorgen...und der gesamten Christenheit Frieden und Eintracht zu schaffen...." Durch die neuen Besitzungen in Amerika regierte Karl V. über ein Reich, in dem "die Sonne nie unterging".

Don Juan de Austria - Ein Bastard auf Erfolgstrip
von Gabriele Bondy
Als am 24. Februar 1547 der Regensburger Bürgertochter Barbara Blomberg ein Sohn geboren wurde, hätte wohl keiner ahnen können, dass aus diesem Hieronymus einmal der "Retter Europas" vor der osmanischen Übermacht werden würde. Die Türken hatten schon seinem streng katholischen Vater schwer zu schaffen gemacht. Der – kein Geringerer als Kaiser Karl V. – hütete das Geheimnis seines unehelichen Sohnes ein Leben lang. Er hatte aber nicht nur für dessen Mutter gut gesorgt, sondern auch die Erziehung seines Sohnes immer im Auge behalten und gefördert. Nach dem Tod des Kaisers Tod führte sein Nachfolger König Philipp II. den Halbbruder unter dem Namen "Don Juan de Austria" am spanischen Hofe ein und ernannte ihn 1568 zum Befehlshaber der spanischen Mittelmeerflotte. Vielen gilt Don Juan als der "letzte Kreuzritter", der zudem die untergehenden spanischen Werte Ruhm und Ehre leidenschaftlich verteidigte. Sein kurzes, aber bewegtes Leben war vom Kriegführen und Siegenwollen bestimmt. Der gewünschte politische Erfolg blieb ihm allerdings versagt. Da er sich oft – kriegsbedingt – fern vom Zentrum der Macht aufhielt, mangelte es an stabiler Unterstützung von Seiten des Hofes. Zudem liebte der die eigene Unabhängigkeit wohl mehr als den skrupellosen Kampf um ein eigenes Königreich. Das Portrait des charismatischen Don Juan de Austria, der sogar geplant hatte, Maria Stuart aus dem Kerker ihrer Schwester, Königin Elisabeth I. von England, zu befreien und sie zu ehelichen.

Redaktion: Brigitte Reimer
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