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radioWissen Bodenschätze

Seltene Erden in China | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 20.04.2012
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Seltene Erden
Hightech-Metalle aus schmutzigen Minen

Rohstoff-Zertifikate
Fair-Trade mit Mineralien?

Das Kalenderblatt
20.4.1914
Letzter datierter Brief von Jung an Freud
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Seltene Erden – Hightech-Metalle aus schmutzigen Minen
von Hellmuth Nordwig
Kein Hightech-Produkt kommt ohne die Metalle aus, die Chemiker im 19. Jahrhundert "Seltene Erden" genannt haben. Ihre Namen muten fremd an, aber rar sind sie in Wahrheit nicht: Das seltenste, Thulium, ist auf der Erde immer noch häufiger als Gold oder Platin. Doch die Lagerstätten sind weit verstreut und wenig ergiebig. Der Abbau ist deshalb aufwändig und häufig ein Raubbau an der Natur. Vor allem in China, das 97 Prozent des weltweiten Bedarfs deckt. Dabei sind es gerade die Umwelttechnologien, die auf die "Seltenen Erden" angewiesen sind: Dysprosium steckt in den Turbinen von Windkraftanlagen, Neodym im Elektromotor. Ohne Terbium gäbe es keine Energiesparleuchten, ohne Scandium und Lanthan keine Brennstoffzellen. Inzwischen werden die "Seltenen Erden" allerdings tatsächlich knapp. China hat ihren Wert entdeckt und den Export gedrosselt. Hier zu Lande heißt es daher haushalten – und endlich auch für diese Metalle Recyclingverfahren entwickeln.

Rohstoff-Zertifikate – Fair-Trade mit Mineralien?
von Bettina Rühl
Seit Anfang des Jahres verbieten die USA den Handel mit Mineralien aus Konfliktregionen. Deswegen hat die kongolesische Regierung ihre Konsequenzen gezogen: Mit Hilfe deutscher Experten entwickelte sie ein Untersuchungsverfahren für die Minen des Landes und ein System, um Koltan, Kassiterit und Wolframit zu zertifizieren. Diese Mineralien werden in der IT-Industrie benötigt, für die Produktion von Handys und Laptops. Durch das neue System wird nachweisbar, ob diese Rohstoffe aus Konfliktgebieten kommen oder nicht. Ein Erfolg für Menschenrechtsgruppen. Sie weisen seit Jahren darauf hin, dass der Abbau von Mineralien für die IT-Industrie Konflikte im Kongo finanziert.
Steht das Land jetzt vor einem Wendepunkt?

Redaktion: Nicole Ruchlak
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