Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Das Ende einer Armee

Historischer Traditionsverein stellt Napoleons Russlandfeldzug von 1812 nach, Schlacht von Borodino  | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 16.11.2015
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Die Bayern in Napoleons Russlandfeldzug
Das Ende einer Armee

Die Vermessung Bayerns
Mit Landkarten in die Moderne

Das Kalenderblatt
16.11.1974
Arecibo-Botschaft für Aliens ins All gesendet
Autor: Christian Feldmann

Als Podcast verfügbar

Die Bayern in Napoleons Russlandfeldzug - Das Ende einer Armee
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Eva Demmelhuber
Läuse sollen als Krankheitserreger maßgeblich zu Napoleons katastrophaler Niederlage beim Russlandfeldzug 1812 beigetragen haben. Bei der Großoffensive sind auch 33.000 bayerische Soldaten dabei. Nur 4.000 von ihnen kehren zurück. Die anderen sterben meist nicht in der Schlacht, sondern an Krankheiten und Erschöpfung, inmitten von Dreck und Kälte. Denn Napoleon hat sich verschätzt. Russland ist groß und dünn besiedelt. Wie soll da eine Armee mit insgesamt 684.800 Mann versorgt werden? Bald führen Unterernährung und Entkräftung zu Infektionskrankheiten wie Lungenentzündungen und Nervenfieber, wie man damals den Typhus genannt hat. Das "Fleck- oder Läusefieber", das französische Forscher 2005 in den Massengräbern von Wilna feststellen, wird jedoch noch nicht als eigene Krankheit erkannt. Von den 25.000 bayerischen Soldaten, die zunächst losmarschiert waren, fielen Anfang August bereits 9.000 aus - bevor sie in die erste Schlacht zogen.

Die Vermessung Bayerns - Mit Landkarten in die Moderne
Autor: Klaus Uhrig / Regie: Frank Halbach
Alles beginnt damit, dass Napoleon sich ohne gute Karten nicht zurechtfindet im Kurfürstentum Bayern, das er seit 1800 besetzt hält. Deshalb befiehlt er die Herstellung einer topografischen Karte Bayerns. Jahrzehnte später ist das Königreich Bayern tatsächlich vermessen - ein Riesenschritt Richtung Moderne, schon deshalb, weil man jetzt Hausnummern vergeben kann - und Grundsteuern eintreiben. Die Vermessungsarbeiten waren hoch aufwendig. Jede Strecke im Land einzeln zu vermessen wäre nicht möglich gewesen. Stattdessen nutzte man die Triangulations-Methode: Mit ihr zerlegt man ein Land in Dreiecke, und Dreiecke sind ziemlich praktische Gebilde. Man braucht nur die Länge einer der drei Seiten im Dreieck zu kennen und die Winkel des Dreiecks. Schon ist es möglich, die anderen Seitenstrecken exakt zu berechnen. Der Held des Unternehmens ist Oberst Charles Rigobert Bonne, Ingenieur in der Armee Napoleons. Ihm gelang es, die dafür benötigte möglichst genau vermessene Basisstrecke zu bestimmen.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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