radioWissen am Nachmittag Die sieben Tabus der Katholischen Kirche
Mittwoch, 29.01.2014
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Die sieben Todsünden
Dämonen mitten unter uns
Autor: Christian Feldmann / Regie: Christiane Klenz
Die Völlerei
Das große Fressen
Autorin und Regie: Dorit Kreissl
Das Kalenderblatt
29.1.1891
Liliuokalani wird Königin von Hawaii
Autorin: Isabella Arcucci
Als Podcast verfügbar
Stolz, Neid, Zorn, Habsucht, Trägheit, Völlerei, Wollust - heute heißen die Todsünden vielleicht Hass, Rücksichtslosigkeit, Intoleranz, soziale Gleichgültigkeit. Die Hoffärtigen und Geizigen des 21. Jahrhunderts scheren sich nicht um Welthandelsstrukturen und provozieren mit Autoaufklebern, auf denen sie verkünden: "Eure Armut kotzt mich an!" Die Habsüchtigen sitzen in den Vorstandsetagen der Banken und Konzerne und verlangen immer fettere Aufwandsentschädigungen und Abfindungen. Aber immer noch stirbt der Mensch an Lieblosigkeit und Beziehungslosigkeit, an Sinnarmut und innerer Leere. Die 'Todsünden' stehen für die Entfremdung des Menschen von Gott, von sich selbst, von den anderen. Erfunden haben den Sündenkanon ägyptische Wüstenmönche der christlichen Frühzeit. Die Völlerei wurde dabei als "Mutter der Wollust" gesehen, die weitere Ausschweifungen nach sich ziehe. Während der Renaissance und in späteren Jahrhunderten schwor man der Askese ab: Die üppig gedeckte Tafel war ein Zeichen von Wohlstand und Erfolg und üppige Frauenkörper galten als schön. Heutzutage werden die großen Fresser wieder gestraft. Im Zeitalter von Diäten und Schlankheits-Wahn erleben die Dicken ihre Hölle gleich auf Erden, verstößt der übermäßige Genuss von Essen und Trinken doch gegen gesundheitspolitische Standards und Schönheits-Ideale.
Redaktion: Bernhard Kastner
Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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