radioWissen am Nachmittag Unsere Vorfahren
Donnerstag, 10.12.2015
15:05
bis 16:00 Uhr
- Als Podcast verfügbar
BAYERN 2
Das Vermächtnis unserer Ahnen
Die Gesetze der Vererbungslehre
Erbsen und Mathematik
Gregor Mendel, Vater der Genetik
Das Kalenderblatt
10.12.1897
Der Herrnhuter Weihnachtsstern wird patentiert
Autor: Hartmut E. Lange
Als Podcast verfügbar
Das Vermächtnis unserer Ahnen - Die Gesetze der Vererbungslehre
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Sabine Kienhöfer
Die Genetik ist eine komplizierte Wissenschaft. Individuelle Merkmale werden über Generationen hinweg weitergegeben. Aber welche Gene setzen sich durch? Warum ähneln Kinder manchmal eher den Großeltern als den Eltern? Welche Rolle spielen Gene, welche Umwelteinflüsse? Die Erbanlagen der Eltern werden gemischt, wenn eine Befruchtung stattfindet. Jeder Mensch bekommt 50 Prozent seiner Erbanlagen vom Vater und 50 Prozent von der Mutter. Zur Ausbildung bestimmter Merkmale bedarf es eines äußerst komplexen Zusammenspiels unterschiedlicher Gene. Zwar haben Wissenschaftler inzwischen das menschliche Genom entschlüsselt, die genauen Funktionen der Gene sind aber noch lange nicht bekannt. Es ist sogar umstritten, was genau eigentlich ein Gen ist und wie viele Gene ein Mensch hat. Vor 20 Jahren dachten Forscher noch, dass sie heute genetisch bedingte Krankheiten heilen und defekte Gene einfach austauschen könnten. Inzwischen ist klar: bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Erbsen und Mathematik - Gregor Mendel, Vater der Genetik
Autorin: Renate Ell / Regie: Frank Halbach
Er war ein Genie - doch seine Zeitgenossen haben das nicht erkannt. Für sie war er ein übergewichtiger Augustiner-Mönch aus Brünn, der viele Jahre lang Erbsen anbaute, mühselig von Hand bestäubte und nach der Ernte akribisch sortierte und zählte. Und der über diese ganze Erbsenzählerei schließlich einen Aufsatz schrieb, in dem es zwar um Vererbung ging, in dem aber auch merkwürdige mathematische Formeln vorkamen. Tatsächlich war das Mendels Innovation: Die Anwendung der Mathematik auf die Biologie, und das mit einer präzise durchdachten Versuchsanordnung. Heute stehen seine Vererbungsregeln in jedem Biologiebuch, doch eigentlich hatte er vor allem eine neue Forschungsmethode gesucht. Das verstanden nicht mal die führenden Vererbungs-Forscher seiner Zeit - Mendels bescheidenes Auftreten gerade gegenüber "echten" Wissenschaftlern an Universitäten tat ein übriges. Als er 1883 starb, war sein Name in der Fachwelt weitgehend unbekannt. Erst mit rund 30 Jahren Verspätung erkannten Biologen in England die Bedeutung seiner Forschung - und der Augustinermönch wurde zum Vater der Genetik.
Moderation: Leslie Rowe
Redaktion: Gerda Kuhn
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