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Istanbul-Magazin Metropole auf zwei Erdteilen

Blaue Moschee | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 26.12.2013
10:05 bis 11:00 Uhr

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Istanbul-Magazin - Metropole auf zwei Erdteilen
Wiederholung um 17.05 Uhr

Am zweiten Weihnachtsfeiertag macht Bayern 2 einen Ausflug an den Bosporus: Reporterin Prisca Straub hat Istanbul besucht, auch in den Tagen, als unter der Meerenge zwischen Europa und Asien der erste "interkontinentale" U-Bahn-Tunnel eröffnet wurde. Sie schildert, welche archäologischen Funde aus dem alten Byzanz den Bauarbeiten in die Quere kamen, z. B. der größte Schiffsfriedhof, der je an Land entdeckt wurde.
Die türkische Innenarchitektin Zeynep Fadýllýoǧlu ist die erste Baumeisterin der islamischen Welt, die ein Gotteshaus entwarf - die ªakirin Moschee in Üsküdar auf der asiatischen Seite Istanbuls. Als hochmodernes Bauwerk ein Stein des Anstoßes vor allem für konservative Moslems mit betont frauenfreundlicher Note in der Architektur. Nun sitzt die Architektin, die sonst schicke Bars und teure Hotels designt, zwischen den Stühlen - was sie freilich nicht anficht: Längst hat sie Folgeaufträge für Moscheen in Dohar, Katar.
Das "Museum der Unschuld" in Istanbuls trendigstem Stadtteil Çukurcuma hat Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk zeitgleich mit einem gleichnamigen Roman geplant und fertigstellen lassen: die Alltagsgeschichte der Stadt, dargestellt um die Gegenstände herum, die im Buch eine so große Rolle spielen. Seit dem vergangenen Jahr ist das sorgfältig restaurierte Altstadthäuschen als Museum in Betrieb, und wer Pamuks Roman "Das Museum der Unschuld" mitbringt, darf es gratis besuchen.
Einen andere Teil der Stadtgeschichte zu dokumentieren, ist das Anliegen der unabhängigen Bildagentur "Nar Photos". Denn als die Polizei auf dem Taksumplatz Tränengasbomben gegen friedliche Demonstranten einsetzte, berichteten die türkischen Medien zunächst kaum über die Vorfälle und Auseinandersetzungen. Die ausländischen Berichterstatter verloren, kaum dass die Ruhe halbwegs wieder hergestellt war, bald wieder das Interesse. Aber junge Fotografen von vor Ort haben sich immer wieder um "mit langem Atem" hinter und zwischen die "Fronten" begeben und festgehalten, wie die Proteste vom Frühsommer dieses Jahres das soziale Leben der Stadt nachhaltig verändert haben.
Unterstützt wird Bayern2-Reporterin Prisca Straub durch Berichte aus dem ARD-Hörfunk-Studio Istanbul. Aktuelle türkische Musik ergänzt das "Istanbul-Magazin", durch die Sendung führt Özlem Sarikaya.